Teheran Protestler trotzen massivem Polizeiaufgebot

Trotz massiven Polizeiaufgebots haben in der iranischen Hauptstadt Teheran aam Montag tausende Regierungskritiker demonstriert. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich an mehreren Universitäten aus Protest gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad versammelt hatten.

Trotz massiven Polizeiaufgebots haben in der iranischen Hauptstadt Teheran aam Montag tausende Regierungskritiker demonstriert. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein, die sich an mehreren Universitäten aus Protest gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad versammelt hatten. Ein bekannter Studentenführer wurde laut amtlicher Nachrichtenagentur Irna festgenommen.

Bereits am Morgen postierten sich hunderte Polizisten rund um die Universität Teheran, wie Augenzeugen berichteten. Die Sicherheitskräfte errichteten demnach auch Straßensperren, um den Zugang zum Campus zu kontrollieren. Dennoch versammelten sich den Angaben zufolge an der Universität und an anderen Hochschulen der Stadt tausende Regierungskritiker. Sie riefen demnach Slogans wie "Tod dem Diktator", Studentgruppen der regierungstreuen Bassidsch-Milizen antworteten darauf mit dem Ruf "Tod den Heuchlern".

Es habe Zusammenstöße mit Sicherheitskräften gegeben, berichteten die Augenzeugen. Die Polizei setzte demnach wiederholt Tränengas ein. Bassidsch-Milizen in Zivil, die teilweise mit Elektroschockpistolen bewaffnet gewesen seien, hätten die Demonstranten in die angrenzenden Straßen verfolgt. Die Nachrichtenagentur Irna meldete, der bekannte Studentenführer Madschid Tawakoli, "der Anführer der Krawallmacher" sei festgenommen worden, weil er Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei beleidigt habe.

Laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars versammelten sich rund 2000 Studenten zu einer offiziellen Kundgebung in der Universität Teheran, um Chamenei zu unterstützen. Anlässlich des nationalen Tages der Studenten wurde an drei Studenten erinnert, die 1953 bei anti-amerikanischen Protesten von der Polizei des Schahs getötet worden waren.

Eine Studentengruppe hatte am Montag im Internet ihren Aufruf zu Demonstrationen wiederholt und an die Bevölkerung appelliert, sich den Studenten anzuschließen. Oppositionsführer Mir-Hossein Mussawi kritisierte auf seiner Website die Regierung: "Wenn Ihr in den Universitäten Schweigen vorschreibt - was könnt Ihr dann für die Gesellschaft tun?" Der wie Mussawi unterlegene Präsidentschaftskandidat Mehdi Karubi erklärte, Unterdrückung sei "nicht die Lösung". Der konservative Geistliche Nasser Schirasi riet zu einem Dialog mit der Opposition, um "das politische Klima zu beruhigen".

AFP
AFP