Taschkent

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Video: Aus Kabul zurück nach Wunstorf

Video Aus Kabul zurück nach Wunstorf

Begrüßt mit einer Wasserfontäne sind mehrere hundert aus Afghanistan zurückkehrende deutsche Soldaten am Freitagabend nach ihrem Zwischenstopp in der usbekischen Hauptstadt Taschkent in Wunstorf bei Hannover gelandet. Deutschland hatte zuvor die militärische Evakuierungsmission beendet, an der nach offiziellen Angaben bis zu 600 Einsatzkräfte beteiligt waren. Bei der Ankunft der Soldaten, die den Einsatz in Kabul geschützt hatten, auf dem Fliegerhorst war unter anderem auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer anwesend. Generalleutnant Erich Pfeffer, Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr, würdigte die Ambivalenz der Mission. "Der heutige Tag ist angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan kein Grund zum Feiern. Aber es ist ein Tag zur Würdigung der erfolgreichen Evakuierung von mehr als 5.000 Menschen, ein Tag zur Würdigung Ihres extrem intensiven Einsatzes über nahezu zwei Wochen. Gleichzeitig ist es äußerst schmerzhaft zu wissen, dass es uns in der begrenzten Zeit nicht gelungen ist und auch nicht gelingen konnte, alle zu evakuieren, die mit oder für Deutschland in Afghanistan gearbeitet haben." Brigadegeneral Jens Arlt, der den Evakuierungseinsatz in Afghanistan leitete, lobte die Kooperation vor Ort: "Ein hoch dynamischer Einsatz, mit nichts zu vergleichen, was ich bis dato erlebt habe, wo jeder an seine Belastungsgrenze geht und jeder sich einbringt, um das Ganze möglich zu machen. Das ist eine hervorragende Teamleistung." Die Ministerin dankte den Einsatzkräften und sagte, alle in Deutschland stünden ihnen gegenüber in einer "ganz tiefen Schuld". "Die ersten Gedanken auch an dem heutigen Abend gelten den Opfern des fürchterlichen Terroranschlages gestern, sowohl den zivilen Opfern, aber natürlich insbesondere auch den amerikanischen Kameraden, mit denen diese Operationen vor Ort Seite an Seite durchgeführt worden ist. Und wir denken, und ich denke heute Abend auch an diejenigen, die in Kabul zurückgeblieben sind und von der wir gesagt haben in einer zweiten Phase, wir werden alles daransetzen, sie in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten aus Kabul, aus Afghanistan herauszuholen. Ich habe dazu heute erste Gespräche auch mit dem usbekischen Verteidigungsminister geführt." Nach Regierungsangaben hat die Bundeswehr mit ihren Transportflugzeugen vom Typ A400M bei 37 Flügen mehr als 5.300 Menschen ausgeflogen, darunter rund 500 Deutsche und 4.000 Afghanen.
24-Stunden-Luftbrücke: Pilot zeigt Landung in Kabul bei Nacht

Evakuierungsflüge 24-Stunden-Luftbrücke: Bundeswehr-Pilot zeigt besonderes Landemanöver in Kabul bei Nacht

Sehen Sie im Video: 24-Stunden-Luftbrücke – Bundeswehr-Pilot zeigt besonderes Landemanöver in Kabul bei Nacht.




Über den Flughafen Kabul versuchen Ausländer und Ortskräfte seit der Machtübernahme der Taliban Afghanistan zu verlassen. Die Bundeswehr errichtete für die Evakuierungsflüge eine Luftbrücke zwischen Kabul und der 750 km entfernten usbekischen Hauptstadt Taschkent. Dafür hat die Bundesregierung den Terminal 3 des Flughafens angemietet. 24 Stunden lang bringen bis zu fünf Maschinen täglich Menschen aus Kabul nach Taschkent und auf dem Rückweg Hilfsgüter wie Babynahrung, Kleidung und Medikamente von Taschkent nach Kabul.