Der frühere US-Präsident Donald Trump hat US-Medien zufolge nach dem Ende seiner Amtszeit geheime Details über Atom-U-Boote gegenüber einem australischen Milliardär preisgegeben. Trump habe die Informationen bei einem Abendessen in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida weitererzählt, berichten unter anderem der Sender ABC und die "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Laut "New York Times" identifizierten anonyme Quellen den Milliardär als Anthony Pratt, der eines der weltgrößten Verpackungs- und Papierunternehmen leitet.
Pratt soll mehreren Personen von Trumps Aussagen berichtet haben
Der Nachrichtensender ABC News berichtet, Pratt habe die Informationen später mit "zahlreichen weiteren Personen" geteilt. Unter den Gesprächspartnern des Geschäftsmannes waren demnach "mehr als ein Dutzend ausländische Beamte, mehrere seiner eigenen Mitarbeiter und eine Handvoll Journalisten". Die "New York Times" zitierte Quellen, wonach Trumps Indiskretionen "potenziell die US-Atomflotte gefährdeten".
Pratt hatte Trump im April 2021 in dessen Golfclub in Palm Beach getroffen. Wie ABC weiter berichtet, äußerte der Unternehmer gegenüber dem Ex-Präsidenten die Ansicht, dass Australien seine U-Boote künftig von den USA kaufen sollte. Trump habe Pratt daraufhin angeblich die genaue Zahl von Atomsprengköpfen genannt, die U-Boote der US-Marine normalerweise an Bord haben, und erzählt, wie nah sie sich russischen U-Booten nähern können, ohne erkannt zu werden.
Bundesstaatsanwälte, die gegen Trump bereits wegen der Aufbewahrung geheimer Dokumente in Mar-a-Lago ermitteln, hätten Pratt zweimal wegen des Vorfalls befragt, heißt es in den Berichten weiter. Der Australier könnte nun in dem Prozess, der im Mai in Florida beginnen soll, als Zeuge gegen den Ex-Präsidenten aussagen.
Was von Trumps juristischen Problemen übrig bleibt

Erst am 10. Januar, zehn Tage vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus, verkündete Richter Merchan das Strafmaß: Er bestätigte den Schuldspruch der Jury, erließ Trump jedoch in die "bedingungslose Straffreiheit"
Trump hat juristisch an mehreren Fronten zu kämpfen. Der Republikaner wird unter anderem beschuldigt, gesetzeswidrig höchst sensible Informationen aus seiner Zeit als US-Präsident in privaten Räumen aufbewahrt zu haben. Laut Anklageschrift handelt es sich unter anderem um geheime Dokumente mit Informationen zu nuklearen Fähigkeiten der USA und militärischen Notfallplänen des Landes. Die Bundespolizei FBI hatte im August 2022 Mar-a-Lago durchsucht und dort verschiedene Verschlusssachen beschlagnahmt. Trump plädierte bei der Vorstellung der Anklage in Miami im Juni auf "nicht schuldig". Es war die erste Anklage auf Bundesebene für den Republikaner. Der Prozess soll am 20. Mai 2024 starten.