Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner will Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger den Senator John McCain unterstützen. Schwarzenegger werde seine Entscheidung bei einem gemeinsamen Auftritt mit McCain in Los Angeles bekanntgeben, erklärten Mitarbeiter des Senators aus Arizona. Die Empfehlung des moderaten Republikaners könnte McCain, den seine Anhänger "Big Mac" nennen, den entscheidenden Schub im bevölkerungsreichen Kalifornien geben, wo am kommenden Dienstag über die Kandidaten der beiden großen Parteien abgestimmt werden soll. Allein dort werden nahezu 15 Prozent der Delegiertenstimmen für den republikanischen Nominierungsparteitag vergeben. Auch Schwarzeneggers früherer Schauspielkollege Sylvester Stallone gehört zu den McCain-Unterstützern.
Zuvor hatte sich der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zurückgezogen. Gleichzeitig empfahl er seinen Anhängern, McCain zu wählen. Der Senator sei der am besten qualifizierte Kandidat, um der nächste Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, erklärte Giuliani.
Bei den Vorwahlen in Florida war Giuliani unter den Republikanern weit abgeschlagen auf dem dritten Platz gelandet. Die vorangegangenen Vorwahlen hatte er dabei weitgehend ignoriert, um sich voll und ganz auf die Abstimmung im wichtigen Florida zu konzentrieren. Diese Rechnung ging aber offenkundig nicht auf. Damit läuft bei den Republikanern alles auf ein Duell zwischen McCain und Mitt Romney hinaus.
Einige Beobachter erwarten bereits einen Rückzug von Romney. Der ehemalige Gouverneur von Massachusetts verzichtete nach Informationen aus seinem Wahlkampfteam auf TV-Werbespots in mehreren US-Staaten, in denen am Dienstag gewählt wird. Bei einer Fernsehdebatte am Mittwochabend zogen Romney und McCain gegenseitig ihre Glaubwürdigkeit als Konservative in Frage. Romney wies die Beschuldigung McCains zurück, er habe sich für einen Zeitplan zum Rückzug der US-Truppen aus dem Irak ausgesprochen. Die beiden führenden Bewerber der Republikaner könnte allenfalls noch Mike Huckabee ärgern. Der ehemalige Gouverneur von Arkansas und bekennende Baptist wurde am Dienstag aber nur Vierter in Florida und hat nur noch geringe finanzielle Mittel für den verbleibenden Wahlkampf. Der Texaner Ron Paul ist ebenfalls noch dabei, hat aber keine realistische Chance mehr auf die Kandidatur.
Bei den Demokraten hat sich das Feld der Bewerber ebenfalls gelichtet, nachdem der ehemalige Senator John Edwards das Handtuch geworfen hat. Hier machen nun Hillary Clinton und Barack Obama das Rennen unter sich aus. Eine Vorentscheidung dürfte am kommenden Dienstag fallen, wenn in 24 Bundesstaaten über die Kandidaten beider Parteien abgestimmt wird.
Bei den Demokraten wird nun diskutiert, wem der Rückzug des ehemaligen Senators John Edwards wohl mehr nutzen wird. Vor Anhängern in New Orleans sagte Edwards, es sei an der Zeit, zur Seite zu treten, "damit die Geschichte ihren Weg gehen kann". Es komme jetzt darauf an, bei der Präsidentenwahl den demokratischen Kandidaten ins Weiße Haus zu hieven. Bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP und des Online-Dienstes Yahoo sprachen sich rund 40 Prozent der Anhänger von Edwards für Clinton aus, während 25 Pozent Obama unterstützen wollen. Der Rückzug von Edwards bedeutet, das die von ihm gesammelten Delegiertenstimmen an die beiden anderen Bewerber fallen: Sechs Stimmen gehen an Obama, der damit bislang auf 187 kommt. Vier Stimmen zusätzlich bekommt Clinton, deren Unterstützerkreis so auf 251 Delegierte anwächst. Für die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten sind insgesamt 2.025 Delegierte erforderlich.