Im Kreml Putin verleiht Orden an Frau von Ramsan Kadyrow – für die Geburt von 13 Kindern

Wladimir Putin zeichnete die Ehefrau von Ransam Kadyrow mit dem Titel "Mutter-Heldin" aus
Wladimir Putin zeichnete die Ehefrau von Ransam Kadyrow mit dem Titel "Mutter-Heldin" aus
© VYACHESLAV PROKOFYEV / AFP
Die Lage in der russischen Grenzregion Belgorod bleibt nach einem Angriff von Guerrilla-Gruppen unklar. Während der Krieg nach Russland hineingetragen wird, verleiht aber Wladimir Putin lieber Medaillen an "Mutter-Heldinnen". 

Was macht man als Präsident, während feindliche Guerrilla-Gruppen das Land angreifen, Grenzposten zerstören und das eigene Militär es nicht schafft, die 80 bis 100 Kämpfer in den Griff zu bekommen? Wladimir Putin verleiht in einer solchen Situation Orden. Während es in der russischen Grenzregion Belgorod am Dienstag weiter zu Kämpfen zwischen russischen Sicherheitskräften und den Diversanten-Gruppierungen kam, steckte er im Kreml ein paar Medaillen an die stolzgeschwellte Brust von ein paar Dutzend Männern und Frauen.

Unter ihnen befand sich auch Medni Kadyrowa – ihres Zeichens Mutter von 13 Kindern und Ehefrau des tschetschenischen Machthabers Ramzan Kadyrow. Putin zeichnete sie mit dem Titel "Mutter-Heldin" aus. 

Die Auszeichnung hatte der Kreml-Chef im August vergangenen Jahres eingeführt. Sie soll dazu beitragen, den rapiden Fall der Geburtenrate in Russland abzubremsen. Neben einer Medaille erhalten die Frauen, die mindestens zehn Kinder geboren haben, eine Million Rubel. Nach aktuellem Kurs sind das etwa 11.600 Euro.

Wladimir Putin stößt im Kreml an 
Wladimir Putin stößt im Kreml an 
© Vyacheslav Prokofyev/TASS PUBLICATION

Für die Ehefrau von Kadyrow, der seit 2007 von Putins Gnaden in Tschetschenien herrscht, dürfte die Summe nicht ins Gewicht fallen. Für Ljudmila Badmaewa jedoch sind eine Million Rubel unvorstellbar viel Geld. Die Frau aus einer der ärmsten Provinzen Russlands Burjatien wurde zusammen mit Kadyrowa ausgezeichnet. Insgesamt wurde der Titel "Mutter-Heldin" nun elf Frauen verliehen. 

Wladimir Putin schweigt zu Belgorod 

Zu den Geschehnissen in Belgorod äußerte sich Putin während der Ordensverleihung nicht. Stattdessen wiederholte er seine ständigen Propaganda-Mantras, wonach Russland das Opfer sei. Der "Westen" wolle Russland "zertreten und verleumden". "Russland durchlebt derzeit schwierige Zeiten." Es habe auch nie leichte gegeben. "Aber heute ist ein besonderer Moment für unsere nationale Konsolidierung", behauptete Putin. 

Putin war nach Angaben seines Sprechers Dmitri Peskow bereits am Montag über den Angriff in Belgorod unterrichtet worden. 

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