13. September 1983
Im September 1983 explodiert ein Sprengsatz im vorderen Kabinenteil einer Boeing 737-200 der Fluggesellschaft Gulf Air. Die Maschine aus Karachi befand sich im Sinkflug auf Abu Dhabi. An Bord bricht ein Feuer aus, die Piloten verlieren schnell jegliche Kontrolle. Die Maschine stürzt unkontrolliert zu Boden. 112 Menschen sterben, es gibt keine Überlebenden. Für den Anschlag verantwortlich war wahrscheinlich eine palästinensische Terrorgruppierung, die auf diese Art "Schutzgeld" von der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate erpressen wollte.
23. Juni 1985
Durch eine Bombenexlosion in knapp zehn Kilometern Höhe über Irland gerät eine Boeing 747-200 der Fluggesellschaft Air India außer Kontrolle. Die Maschine stürzt in den Atlantik. Alle 329 Insassen sterben. Der Sprengsatz mit Zeitzünder befand sich im Laderaum. Zur gleichen Zeit explodiert eine Bombe in einem Gepäckcontainer, der in Tokio aus einer kanadischen Boeing 747 entladen wurde. Zum Explosionszeitpunkt hätte die Maschine noch in der Luft sein sollen. Sie landete eine Stunde früher als geplant. Vermutliche standen indische Extremisten (Sikhs) hinter dem Anschlag.
Unglücks-Datenbank
Seit 15 Jahren betreibt der Informationsdienst JACDEC eine Datenbank für Flugunfälle. Die Sammlung listet alle Unglücke weltweit auf, vom Totalverlust mit hunderten Toten bis zum Blechschaden. JACDEC ist frei über das Internet zugänglich (www.jacdec.de). Säuberlich sortiert nach Fluglinien, Flugzeugmustern und den Unfallberichten der Untersuchungsbehörden.
29. November 1987
Bei einem Bombenanschlag auf einen Korean Airlines Flug nach Bangkok in zehn Kilometern Höhe über dem Adamanischen Meer sterben 115 Menschen. Die Boeing 707-320 wird zehn Tage vermisst. Es gibt keine Überlebenden. Die Terroristen gehen noch am selben Tag den Behörden in Bahrein ins Netz. Die als japanisches Pärchen getarnten Attentäter schmuggelten den Sprengsatz in ihrem Gepäck in die Maschine, stiegen jedoch in Abu Dhabi aus und flogen nach Bahrein weiter. Der Mann stirbt durch Zyankalikapseln bei der Verhaftung. Die Frau überlebt den Selbstmordversuch und wird inhaftiert. Beide flogen von Belgrad nach Bagdad, wo sie die 707 bestiegen, die dann von Abu Dhabi nach Bangkok flog. Die Bombe befand sich in einem Transistorradio. Der nordkoreanische Geheimdienst und das Militär werden hinter dem Anschlag vermutet.
21.Dezember 1988
28 Minuten nach dem Start explodiert im vorderen Frachtraum einer Boeing 747-100 der Pan American Airlines eine Bombe, die die Maschine in der Luft zerreisst. Alle 259 Passagiere sterben. Trümmerteile fallen in die Ortschaft Lockerbie und töten dort 11 Menschen. Bei dem Sprengstoff handelt es sich um Semtex, das in einem Samsung-Radiorekorder versteckt war. Das Radio befand sich in einem Gepäckstück, das offenbar aus Libyen via Malta und Frankfurt nach London kam. Die Maschine war auf dem Weg nach New York. Libysche Kreise, wahrscheinlich vom Iran unterstützt, verüben den Anschlag als Rache für den (versehentlichen) Abschuss eines Iran Air A300 im Juli (290 Tote) durch die US-Marine.
19. September 1989
Auf einer McDonnell Douglas DC-10-30 der Fracht-Fluggesellschaft UTA (Union de Transports Aériens) auf dem Weg nach Paris explodiert 46 Minuten nach dem Start im Laderaum eine Bombe, die die Maschine auseinanderreißt. Sie stürzt unkontrolliert in die Tenere-Wüste in Niger. Es gibt keine Überlebenden, 171 Menschen sterben. Der Sprengsatz wurde in Brazzaville an Bord gebracht und zwischen Gepäckstücken versteckt. Wahrscheinlich steht die schiitische Terrororganisation Islamischer Jihad hinter dem Anschlag, aber auch "Tschadischer Widerstand im Untergrund" bekennt sich zu der Tat. Letztere wollte den Abzug der Kolonialmacht Frankreich aus dem Tschad erreichen.