Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner hat ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum gefordert. Gesichtsschleier und Burkas seien "ein Symbol für Unfreiheit und Ungleichheit", schrieb Klöckner in einem Gastbeitrag für das Magazin "Cicero". "Selbst das Grundrecht zur freien Ausübung der Religion darf das Grundrecht von Frauen auf Gleichberechtigung nicht aushebeln", so die CDU-Politikerin, die auch Landes- und Fraktionsvorsitzende in Rheinland-Pfalz ist.
"In einer Demokratie zeigt jeder jedem sein Gesicht."
Das Verhüllen und Verstecken von Frauen dürfe nicht als Ausdruck kultureller Vielfalt oder religiöser Selbstbestimmung legitimiert werden. Für Klöckner sind der Ganzkörper- und der Gesichtsschleier "ein Ausdruck der bewussten Abgrenzung, der Ablehnung westlicher Werte und der Ablehnung des Menschenbilds, das unserem Grundgesetz zugrunde liegt". Die Menschen in Deutschland "sollen sich auf Augenhöhe begegnen", forderte sie. "In einer demokratischen Gesellschaft zeigt jeder jedem sein Gesicht."
Klöckner macht sich seit längerem für ein Gesetz zur Integrationspflicht für Flüchtlinge stark. „Wir sind ein liberales und freies Land. Wenn wir die Grundfesten unserer Liberalität aufgeben, wachen wir woanders auf“, sagte Klöckner dem Magazin "Focus" vor einiger Zeit.
Imam weigerte sich, CDU-Politikerin die Hand zu geben
Erst vor kurzem kam ein Treffen zwischen einem Imam und der CDU-Politikerin nicht zustande. Bei dem Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in Idar-Oberstein hätte es zu einem Treffen zwischen Klöckner und einem Imam, der sich vor Ort um Flüchtlinge kümmert, kommen sollen. Der Imam ließ Klöckner nach Angaben der rheinland-pfälzische CDU ausrichten, er würde ihr als Frau aber nicht die Hand geben. Klöckner habe daraufhin auf das Zusammentreffen mit dem Mann verzichtet.