Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat sich für eine engere Anbindung des Nato-Mitglieds Türkei an die Europäische Union ausgesprochen. "Ich leiste meinen Beitrag dazu, dass es zu Ergebnissen führt, wenn die Türkei Fortschritte macht", sagte Westerwelle der Zeitung "Die Welt" (Montag). Der derzeitige Stillstand in den Verhandlungen schade allen Seiten. Westerwelle nannte die Türkei eine "Brücke in die islamische Welt". Deshalb liege eine enge Partnerschaft nicht nur im türkischen, sondern vor allem im europäischen Interesse.
"Ich warne davor, dass in Europa der Annäherungsprozess der Türkei als etwas Gönnerhaftes behandelt wird", sagte Westerwelle. "Wenn man die Türkei systematisch und aus innenpolitischen Erwägungen, um zu Hause ein paar Popularitätspunkte sammeln zu können, vor den Kopf stößt, ist die Gefahr groß, dass sie sich umorientiert. Das wäre zum Schaden für Europa." Die Türkei erwarte zu Recht einen ergebnisoffenen Verhandlungsprozess, an dessen Ende einzig entscheidend sei, ob die Beitrittskriterien erfüllt seien oder nicht.