Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will als Reaktion auf die Wahlschlappen der Union bei den Landtagswahlen in Bayern und in Hessen auf den Parteivorsitz ihrer Partei verzichten, aber Kanzlerin bleiben. Genau dieses Manöver hat auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder im Februar 2004 vollzogen. Merkel - damals CDU-Vorsitzende - kommentierte das scharf.
"Autoritätsverlust auf ganzer Linie"
Sie bezeichnete den Schritt Schröders als "Autoritätsverlust auf ganzer Linie". Der Tag des Rücktritts Schröders vom Parteivorsitz sei zugleich "der Anfang vom Ende von Rot-Grün und der Anfang vom Ende von Kanzler Gerhard Schröder". Merkel sagte: "Wir werden darauf hinarbeiten, dass diese Regierung so schnell wie immer möglich aus dem Amt verschwindet." Nachdem Franz Müntefering den Parteivorsitz von Schröder übernommen hatte, fragte Merkel: "Wie kann man ein Land führen, wenn man nicht einmal die Mitglieder der eigenen Partei führen kann?"
2018 verzichtet Merkel nun selber auf den Parteivorsitz. Sie wird wissen, was das bedeutet. Nach seiner Ankündigung blieb Gerhard Schröder nur noch 22 Monate Bundeskanzler. Ob Merkel sich länger im Amt hält?
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