Die bei dem Selbstmordanschlag im nordafghanischen Kundus getöteten drei Bundeswehrsoldaten stammen aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Das teilte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam mit. Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Peter Wichert, sowie ein General aus dem Ministerium seien in Afghanistan an den Ermittlungen gegen die Täter beteiligt.
Die verletzten Bundeswehrsoldaten werden nach Angaben von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) am Sonntag mit einem Lazarett-Flugzeug nach Deutschland zurückgebracht. Drei deutsche Soldaten seien getötet, fünf verletzt worden, darunter zwei schwer, sagte Jung im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam. Die medizinische Kette in Afghanistan habe reibungslos funktioniert, sagte der Minister. Zudem seien fünf Afghanen getötet und sieben schwer verletzt worden, neun weitere seien leicht verletzt worden.
Trotz des Anschlags lehnt Jung jede Änderung des Bundeswehr-Einsatzes in Afghanistan ab. Der tödliche Anschlag auf deutsche Soldaten in Kundus dürfe nicht als Anlass dienen, "hier zu einer Veränderung der Auftragslage zu kommen", sagte er. Man müsse den Soldaten den Rücken stärken, statt über ihren Einsatz zu debattieren. Die Soldaten setzten sich in bewundernswerter und dankenswerter Weise für Stabilität und Wiederaufbau in Afghanistan ein. Es gebe keinen Hundertprozentigen Schutz für sie. Aber "wir werden uns auch durch einen solchen hinterhältigen und feigen Anschlag nicht von unserer Auftragserfüllung abbringen lassen." Er sei dem SPD-Vorsitzenden Kurt Beck dankbar für seine Erklärung, in der er die Wichtigkeit des Einsatzes unterstreiche.
Linke fordert Abzug aus Afghanistan
Obwohl von Union, SPD, Grünen und FDP grundsätzlich Unterstützung für diese Linie kommt, gibt es in der SPD offenbar auch Widerstände. Er erwarte Schwierigkeiten bei der Verlängerung des Einsatzmandats im Oktober, sagte der Außenpolitiker Rolf Mützenich der "Welt am Sonntag". Den Abzug der deutschen Soldaten forderte die Linke. Der Außenpolitiker Wolfgang Gehrke sagte: "Aus diesem Krieg gibt es nur einen Ausweg: Die Kriegsteilnahme Schritt für Schritt zu beenden." Ähnlich äußerten sich die Fraktionschefs Oskar Lafontaine und Gregor Gysi.