Ex-Verteidigungsminister Seehofer nährt Spekulationen um Guttenberg-Comeback

Karl-Theodor zu Guttenberg (l.) und der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer bei einer Klausurtagung 2011
Karl-Theodor zu Guttenberg (l.) unterhält sich 2011 mit CSU-Chef Horst Seehofer auf einer Klausturtagung
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Hochgejubelt und tief gefallen: Karl-Theodor zu Guttenberg war einst Verteidigungsminister mit Doktortitel, verlor beides wegen einer Plagiatsaffäre. Jetzt gibt es Gerüchte um ein mögliches Politik-Comeback.

Steht der ehemalige Bundeswirtschafts-und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vor einer Rückkehr in die Politik? Anlass für diese Spekulation liefert ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung", in dem das Blatt von einem Treffen Guttenbergs mit Horst Seehofer spricht. Demnach soll der CSU-Chef den 43-Jährigen für Anfang August in sein Feriendomizil im Altmühltal eingeladen haben; Thema soll die Wahl im Bund 2017 sowie die Bayern-Wahl im Jahr darauf sein. Betätigungsfeld für Guttenberg könne die internationale Sicherheits- und Finanzpolitik sein. Die Parteispitze jedenfalls könne sich seine Kandidatur für den Bundestag durchaus vorstellen, heißt es. Freunde seien der Meinung, er habe aus seinen Fehlern gelernt.

Seehofer nannte ihn "Glühwürmchen"

Seehofer hingegen versuche durch den Guttenberg-Coup, seinen Widersacher Markus Söder zu bremsen. Der bayerische Finanzminister sägt offenbar am Stuhl des Ministerpräsidenten. Zudem, so ein Argument für Guttenberg, fehle es in Berlin an Politikern mit Strahlkraft. Eben jene Strahlkraft war es auch, die Seehofer nach der Geschichte mit dem gefälschten Doktortitel zu einer Spitze hat hinreißen lassen: Er verspottete Guttenberg in einem "Spiegel"-Interview einst als "Glühwürmchen". Ob ihm Guttenberg das verzeihen wird? Vergangenes Jahr erklärte der Geschmähte vor Journalisten, dass er ohnehin aus der Politik ausgeschieden wäre.

Die ehemalige Kanzler-Hoffnung Guttenberg stolperte 2011 über eine Plagiatsaffäre. Nachdem heraus kam, dass er bei seiner Doktorarbeit abgekupfert hatte, verlor er seinen Doktortitel und erklärte seinen Rücktritt als Verteidigungsminister. Er lebt mittlerweile in den Vereinigten Staaten, berät nach eigenen Angaben größere Unternehmen und investiert in junge, aufstrebende Startups.

jek