Landtagswahlen Beck will sich nicht festlegen, Mappus warnt vor Linksbündnis

Wahlgeplänkel vor der Entscheidung am Sonntag. In Rheinland-Pfalz will sich Landesvater Kurt Beck (SPD) nicht auf einen möglichen Koalitionspartner festlegen. Seine Partei wird nach Umfragen stärkste Fraktion. In Baden-Württemberg warnt Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hingegen vor einem Linksbündnis. Er muss den Machtverlust fürchten.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hält sich eine Koalition mit der FDP nach der Landtagswahl an diesem Sonntag offen. "Wir haben 15 Jahre gut mit den Liberalen regiert, deshalb schließe ich Rot-Gelb ausdrücklich nicht aus", sagte Beck der "Bild am Sonntag". Und: "Ich habe keinen Grund, mich auf eine Koalition festzulegen. Nach allen Umfragen werden wir stärkste Fraktion und finden ganz sicher einen Koalitionspartner." Derzeit regiert die SPD in Rheinland-Pfalz alleine.

Fraglich sei, ob es die FDP überhaupt ins Parlament schaffe. Auch eine Koalition mit den Grünen, mit denen es viel Übereinstimmung gebe, hält der Regierungschef für möglich: "Früher waren sie sehr sprunghaft, heute sind es seriöse, erfahrene Politiker, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann."

In Rheinland-Pfalz sind am Sonntag rund drei Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Becks bislang alleinregierende SPD muss mit dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit rechnen. Vor allem die Grünen stehen als möglicher Koalitionspartner bereit. Umfragen sahen die SPD zuletzt bei etwa 38 Prozent, die Grünen können auf 13 Prozent hoffen. Die CDU mit Spitzenkandidatin Julia Klöckner lag in Umfragen bei 35 Prozent, während die FDP mit Werten knapp über fünf Prozent um den Einzug ins Parlament bangen muss.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) warnte in dem Doppelinterview mit Beck vor einem Linksbündnis nach den Wahlen in seinem Land. "Entweder hat Schwarz-Gelb eine Mehrheit oder Grün-Rot beziehungsweise Grün-Rot-Dunkelrot", sagte er der Zeitung. Letzteres bedeute "so chaotische Verhältnisse wie in NRW, mit Schuldenpolitik, Steuererhöhungen und dem Versuch, das erfolgreichste Schulsystem in Deutschland zu kippen und durch eine Einheitsschule zu ersetzen".

Umfragen zufolge muss die schwarz-gelbe Landesregierung in Stuttgart damit rechnen, abgewählt zu werden. In einer Forsa-Umfrage war die CDU mit 38 Prozent zwar stärkste Partei, die FDP erreichte aber nur fünf Prozent. Für die CDU wäre der Machtverlust ein herber Schlag: Sie stellt in Baden-Württemberg seit Ende 1953 ununterbrochen den Ministerpräsidenten. Grüne und SPD lagen in der Forsa-Umfrage mit jeweils 24 Prozent gleichauf. In anderen Umfragen hatten die Grünen sogar die Nase vorne.

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cjf/AFP/DPA