Umfrage zu Landeswahlen Wagenknecht-Bündnis schmiert im Osten ab – in Thüringen droht der CDU eine Zerreißprobe

Sahra Wagenknechts neue Partei BSW würde bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg scheitern
Sahra Wagenknechts neue Partei BSW würde aktuellen Sonntagsfragen zufolge bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg den Einzug in die Parlamente verpassen
© Kay Nietfeld / DPA
Drei Mal wird in diesem Jahr in ostdeutschen Bundesländern gewählt, drei Mal zittern die Regierungsparteien um die Mehrheit. Die aktuellen Sonntagsfragen für Thüringen, Sachsen und Brandenburg zeigen: zu Recht.

Wenn an diesem Sonntag Landtagswahl in Sachsen wäre, könnte das Bündnis von Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) aus CDU, SPD und Grünen im Freistaat weiterregieren. Das zeigt die aktuelle Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv. Zusammen erhielten sie 45 Prozent der Stimmen. Stärkste Partei wäre jedoch die in dem Bundesland vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD. Die Linke könnte sich knapp im Dresdner Parlament halten. Die Wählerinnen und Wähler sind am 1. September aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben.

Auch in Thüringen steht der Urnengang am ersten Septembersonntag an, auch dort will der größte Anteil der Wahlberechtigten extrem rechts wählen. Die AfD käme auf 36 Prozent. Und: Die Koalition aus Linkspartei, SPD und Grünen von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) würde nur noch 31 Prozent erzielen und damit die Mehrheit im Erfurter Landtag verfehlen. Es droht eine äußerst schwierige Regierungsbildung: Eine Koalition ohne Beteiligung von Björn Höckes AfD im Freistaat wäre nur möglich, wenn sich Linke und CDU an ihr beteiligen würden.

Die AfD wäre auch in Brandenburg stärkste Kraft, wenn an diesem Sonntag Landtagswahl wäre. Allerdings könnte auch in Potsdam das Dreierbündnis aus SPD, CDU und Grünen seine Arbeit fortsetzen. Sie erhielte zusammen 45 Prozent der Stimmen. Stärkste Regierungspartei wäre die SPD. Ministerpräsident Dietmar Woidke kann also auf eine weitere Amtszeit hoffen. In Brandenburg wird am 22. September gewählt.

Auffällig außerdem: In allen drei Ländern würde die FDP den Einzug in den Landtag (erneut) verpassen. Abgefragt wurde auch die neue Partei Bündnis Sarah Wagenknecht, die bei allen drei Landtagswahlen antreten möchte. Sie würde jedoch in keinem der drei Bundesländer die Fünfprozenthürde knacken.

Forsa hat für die drei repräsentativen Sonntagsfragen vom 6. bis zu 10. Januar 1507 (Sachsen), 1253 (Thüringen) und 1007 (Brandenburg) Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,8 (Sachsen) bzw. 3,0 (Thüringen und Brandenburg) Prozentpunkten. Der stern ist teil von RTL Deutschland.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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