Migration Asylanträge in Deutschland im Oktober auf höchstem Wert seit 2016

Eine Frau mit afrikanischen Wurzeln hält eine Duldung in die Kamera
Eine Duldung ist für viele Menschen, die in Deutschland Asyl beantragen, schon einmal ein Objekt der Begierde
© Wolfgang Kumm / DPA
Im Oktober 2023 haben so viele Menschen in Deutschland Asyl beantragt wie seit September 2016 nicht mehr. Die meisten Antragsteller kommen aus Syrien, der Türkei und Afghanistan.

Die Zahl neuer Asylsuchender in Deutschland hat im Oktober dieses Jahres mit 31.887 den höchsten Wert seit 2016 erreicht. Im damaligen September war die Zahl der Erstanträge mit mehr als 70.000 letztmals höher, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Mittwoch in Nürnberg sagte.

Im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 kamen 267.384 Erstanträge auf Asyl zusammen. Damit wird 2023 auch das Jahr mit den meisten Asylanträgen seit dem Rekordjahr 2016 werden. Damals waren 722.370 Erstanträge auf Asyl gestellt worden.

Mehrheit der Asylanträge von Menschen aus Syrien

Die meisten Antragsteller auf Asyl kamen der Statistik des Bundesamtes zufolge 2023 bisher aus Syrien mit 83.336 gefolgt von der Türkei mit 45.086 und Afghanistan mit 43.958.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm, kritisierte: "Diese massive Migrationskrise war lange absehbar, und dennoch hat die Ampel nie gegengesteuert." Die Entwicklung werde aller Voraussicht nach im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden, "da auch die Beschlüsse des Bundeskanzlers daran nichts ändern werden", sagte der CDU-Politiker.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer einen Kompromiss erarbeitet, der unter anderem darauf abzielt, die Anreize für Asylbewerber zu verringern. Bei der Finanzierung der Kosten zahlt der Bund künftig eine Pauschale von jährlich 7500 Euro pro Asylbewerber, nicht mehr eine Gesamtsumme in Höhe von derzeit 3,7 Milliarden Euro.

DPA
tkr