Reaktion auf Griechenland-Politik Bosbach legt Ausschussvorsitz nieder

Übte scharfe Kritik an seiner Partei: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach
Übte scharfe Kritik an seiner Partei: CDU-Politiker Wolfgang Bosbach
© Britta Pedersen/DPA
Nach seiner heftigen Kritik an der Griechenland-Politik der Regierung hat Wolfgang Bosbach seinen Posten als Vorsitzender des Innenausschusses niedergelegt. Sein Abgeordnetenmandat will der CDU-Politiker jedoch behalten.

Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach legt im Streit um weitere Finanzhilfen für Griechenland sein Amt als Vorsitzender des Bundestags-Innenausschusses nieder. Sein Bundestagsmandat werde er aber behalten, teilte der Abgeordnete für den Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen in Bergisch Gladbach mit. Der Kreisvorstand habe ihn gebeten, die Region weiterhin in Berlin zu vertreten.

Der populäre Politiker, der häufig in Talkshows zu Gast ist, hatte zuletzt wegen möglicher neuer Griechenland-Milliardenhilfen massive Kritik an seiner eigenen Partei geübt. "Diesen Weg kann und will ich nicht mitgehen", sagte Bosbach. Er hält das Haftungsrisiko für die Steuerzahler für zu hoch - denn dass Griechenland die Kredite pünktlich und vollständig zurückzahlt, glaubt er nicht.

Unheilbar an Krebs erkrankt

Bosbach sitzt seit 1994 im Bundestag, bis 2009 war er Vizechef der Unionsfraktion. Zeitweise wurde er sogar als Innenminister gehandelt. Allerdings gilt der 63-Jährige immer auch als Querdenker und Abweichler.

Zuletzt hatte der Vater von drei erwachsenen Töchtern zunehmend gesundheitliche Probleme. Er ist unheilbar an Krebs erkrankt, hat Gicht und Probleme mit dem Herzen.

DPA
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