Zum immateriellen Kulturerbe zählen weltweite lebendige Traditionen etwa aus den Bereichen Handwerkstechniken und Musik. Die Unesco unterstützt ihren Schutz, ihre Dokumentation und ihren Erhalt seit 2003. Insgesamt 180 Staaten sind dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. "In diesem Jahr wurden 35 lebendige Traditionen neu eingeschrieben", teilte die Organisation in dieser Woche mit.
Eine Auswahl aus den Neuaufnahmen finden Sie in der obenstehenden Bildergalerie, die komplette Liste der neuen Kulturgüter auf den Unesco-Listen ist unten angeführt.
Immaterielles Unesco-Kulturerbe: Alle Neuaufnahmen 2020
1) Repräsentative Liste (enthält Beispiele für die weltweite Vielfalt des Immateriellen Kulturerbes):
Kenntnisse, Wissen und Praktiken zu Herstellung und Verzehr von Couscous (Algerien, Marokko, Mauretanien, Tunesien)
Chamamé-Tanzstil (Argentinien)
Nar Bayrami: Kultur und traditionelle Festlichkeiten um den Granatapfel (Aserbaidschan)
Miniaturkunst (Aserbaidschan, Iran, Türkei, Usbekistan) Wettmähen von Kupres (Bosnien und Herzegowina)
Taijiquan / Tai Chi (China)
Ong Chun: Zeremonie, Rituale und Praktiken zur Aufrechterhaltung der nachhaltigen Verbindung zwischen Mensch und Ozean (China, Malaysia)
Saunakultur in Finnland (Finnland)
Das Hornspiel in Verbindung mit Gesang, Atemkontrolle, Vibrato, Ortsresonanz und Geselligkeit (Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien)
Pantun-Gedichtform (Indonesien, Malaysia)
Wallfahrt zum Apostelkloster St. Thaddäus (Iran, Armenien)
Glasperlen-Kunst (Italien, Frankreich)
Traditionelle Fertigkeiten, Techniken und Wissen zur Erhaltung und Weitergabe von Holzarchitektur in Japan (Japan)
Traditionelles Intelligenz- und Strategiespiel: Togyzqumalaq, Toguz Korgool, Mangala / Göçürme (Kasachstan, Kirgisistan, Türkei)
Herstellung und Spiel der Mbira / Sansi (Malawi, Simbabwe)
Il-Ftira: Kulinarische Kultur des Sauerteigfladens (Malta)
Ahnentrunk der Guaraní in Paraguay: Praktiken und Wissen um Terere in der Pohã-Ñana-Kultur (Paraguay)
Zeidlerei (Polen, Belarus)
Budima-Tanz (Sambia)
Traditionelle Weberei von Al Sadu (Saudi-Arabien, Kuwait)
Uhrmacherkunst und Kunstmechanik (Schweiz, Frankreich)
Handrad-Töpferei im Dorf Zlakusa (Serbien)
Hawker-Kultur in Singapur: Gemeinschaftliches Essen und kulinarische Praktiken in einem multikulturellen urbanen Kontext (Singapur)
Los Caballos del Vino: Fest der Weinpferde (Spanien)
Laternenfest Yeondeunghoe, Republik Korea (Südkorea)
Handfertigung von Christbaumschmuck aus geblasenen Glasperlen (Tschechien)
Charfia-Fischen auf den Kerkenna-Inseln (Tunesien)
Al Aflaj: Traditionelles Bewässerungssystem sowie mündliche Überlieferungen, Wissen und Fähigkeiten zum Bau, zur Wartung und zur gerechten Wasserverteilung (Vereinigte Arabische Emirate)
Kamelrennen: Soziale Praxis und festliches Erbe (Vereinigte Arabische Emirate, Oman)
2) Dringend erhaltungsbedürftiges Immaterielles Kulturerbe (Wissen und Können, dessen Lebendigkeit bedroht ist):
Handweberei in Oberägypten (Sa'eed) (Ägypten)
Pasto Varnish: Traditionelles Wissen und Techniken rund um den Mopa-Mopa-Baum in Putumayo und Nariño (Kolumbien)
Aixan: Überlieferte musikalische Klangkenntnisse und -fähigkeiten (Namibia)
3) Register Guter Praxisbeispiele (Beispiele dafür, wie Immaterielles Kulturerbe effektiv und mit innovativen Methoden erhalten, an kommende Generationen weitergegeben und lebendig weiterentwickelt werden kann):
Die Martinique-Yole: Von der Herstellung bis zu den Segelpraktiken, ein Modell für den Erhalt des Kulturerbes (Frankreich)
Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (Frankreich, Deutschland, Norwegen, Österreich, Schweiz)
Polyphone Karawane: Erforschung, Bewahrung und Förderung des vielstimmigen Gesangs von Epirus (Griechenland)
Quelle: Unesco