Wenn Radprofis dopen, riskieren sie ihren Job. Die Doktoren hingegen, die an den Manipulationen kräftig verdienten, müssen nichts fürchten. Sie nutzen rechtliche Schlupflöcher - und praktizieren munter weiter.
Wenn ein Radprofi dopt, drohen ihm saftige Sperren. Nicht so den Ärzten, die meist straffrei ausgehen, wie stern-Recherchen belegen. Neuestes Beispiel ist der Freiburger Arzt Andreas Schmid. Doch die Kritik an der Gesetzeslage wächst.
Ein weiterer Schock für den deutschen Radsport: Laut einem "Spiegel"-Bericht soll Andreas Klöden, Tour-Zweiter von 2004 und 2006, bei seiner ehemaligen Mannschaft Team Telekom und T-Mobile mit Eigenblut gedopt haben. Bislang schweigt Klöden zu den Vorwürfen.
Die Freiburger Uniklinik war das Doping-Zentrum des deutschen Radsports: Mehr Ärzte als bisher bekannt waren nach einem Zwischenbericht der Uni-Untersuchungskommission am systematischen Doping des T-Mobile-Rennstalls beteiligt und kassierten hohe Geldbeträge.
Die Freiburger Uni-Klinik hat neue, schwere Vorwürfe gegen den entlassenen Sportarzt Andreas Schmidt erhoben. Demnach soll der Arzt nicht nur systematisch gedopt, sondern auch fingierte Patientenakten angelegt haben - als Verschleierungstaktik.