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Knapp verrechnet Aus der Traum - doch kein 9000-Euro-Ruhestand für 37-jährige Genossin

Daniela Augenstein
Aus der Traum: Nun muss eine neue Versorgung für Daniela Augenstein gefunden werden
© Stephanie Pilick/DPA
Keine 40, die Beine hochlegen und jeden Monat 9000 Euro kassieren. Dieser Traum ist für Daniela Augenstein geplatzt, denn dafür hätte sie doch glatt zwei Jahre arbeiten müssen.

Daniela Augenstein ist so ein Fall, der Tausende normale, harmlose Wahl-Schäfchen, die alle vier Jahre ein Kreuzchen machen, über Nacht in hemmungslose Wutbürger verwandelt. Der Grund für die Wut? Der blanke Neid.

Die 37-jährige SPD-Genossin war lange Zeit Vertraute des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller - ebenfalls SPD. Diesem besonderen Verhältnis verdankte sie den gut bezahlten Job als Senatssprecherin. Und ebenso verlor sie die Stelle. Streit oder Skandale habe es nicht gegeben. Man wollte einfach mal was Neues ausprobieren, darauf lief die Erklärung von Michael Müller über die Abberufung von Augenstein hinaus.

Der süße Neuanfang

Nun gut, nach zehn Jahren Pressearbeit und einer wenig erfolgreichen Wahl in Berlin, kann man verstehen, dass die Frau mal etwas Neues anfangen will. Das muss man doch fördern, dachte sich Müller, der nette Chef. Und machte es seiner Ex-Vertrauten besonders leicht. Er hat die Genossin in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Das heißt: Keine Pflichten mehr, aber Bezüge ein ganzen Leben lang - denn irgendwann wird das Einkommen in eine schöne Pension umgerechnet. Derzeit wären das 9000 Euro im Monat, nach ein paar Jahren hätte Frau Augenstein von der Traumrente eventuell ein paar Abschläge akzeptieren müssen. Der normale Arbeitnehmer, dessen Steuern diese fürstliche Apanage bezahlen müssen, hätte beim Wunsch, sich mit 37 beruflich neu zu orientieren, mit besten Wünschen und einem Abschiedssektchen seiner alten Firma rechnen können.

Kleiner Rechenfehler von Daniela Augenstein

Diese Art von Versorgungsparadies ist eine Spezialität unseres Parteien-Systems und keine Erfindung von Daniela Augenstein. Sie wollte nur in den Wellness-Express zu steigen. Aber dieses Mal hatten höhere Mächte ein Einsehen. Zum Glück für uns Wutbürger bewahrheitet sich der alte Spruch: Die Sozis können nicht rechnen! 

Denn, so schön man sich die Ansprüche ausgerechnet hatte, Frau Augenstein verfehlt selbst die minimalen Anforderungen, die an die üppige Versorgung geknüpft sind. Natürlich wird von einer Politikerin nicht verlangt, 35 Jahre zu schaffen. I wo, das müssen nur Krankenpflegerinnen. Aber Augenstein hätte doch zumindest 24 Monate als Senatssprecherin aushalten müssen, sie schaffte aber nur 21 Monate. Auch eine Alternativ-Rechnung schlug fehl. Ganze fünf Jahre öffentlicher Dienst hätten ebenfalls gereicht, um die süße Pension zu ergattern, aber auch hier fehlt es an vier Monaten. 

Jetzt gibt es nur ein befristetes Übergangsgehalt. Die Arme! Aber immerhin bleibt ihr ein Übergangsgeld für die Dauer ihrer Tätigkeit (immerhin 21 Monate)  - in Höhe von 71,75 Prozent ihres früheren Einkommens.

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