Mit dem ersten biegbaren Smartphone, dem G Flex, sorgte LG im vergangenen Frühjahr für Aufsehen. Optisch war das Bananenhandy definitiv ein Hingucker, überzeugen konnte es aufgrund des hohen Preises und der vergleichsweise mageren Ausstattung aber nicht. Zudem fragt man sich bis heute, wozu man eigentlich genau ein krummes Handy-Display braucht - dazu später mehr.
Mit dem G Flex 2 hat LG nun auf der CES den Nachfolger vorgestellt, der in jeder Hinsicht besser sein soll. Wir sagen, was das Smartphone kann und in welcher Hinsicht es sich vom Vorgänger unterscheidet.
Endlich ein kleineres Display
Einer der größten Kritikpunkte des ersten G Flex waren die riesigen Abmessungen. Mit seinem 6-Zoll-Display war das G Flex für viele Hände einfach zu groß. Das Nachfolgemodell wurde nun auf immer noch beachtliche, aber deutlich handlichere 5,5 Zoll (rund 14 Zentimeter) geschrumpft. Die Auflösung steigt von mageren 1280 x 720 Pixeln auf 1920 x 1080 Pixel, das G Flex 2 stellt nun also Filme in Full-HD-Qualität dar. Ein längst überfälliger Schritt.
Auch an der sonstigen Ausstattung gibt es nichts zu meckern: Der 64-Bit-Prozessor Snapdragon 810 ist pfeilschnell und dürfte bei keiner App ins Schwitzen kommen. Ihm stehen zwei Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Die Hauptkamera auf der Rückseite ist wie beim G3 mit einem Laserfokus ausgestattet. Er misst die Entfernung zum Objektiv, wodurch die Kamera in Sekundenbruchteilen fokussiert - selbst im Dunkeln stellt die Kamera dann problemlos scharf.
Warum ist das Display krumm?
Mit 149 x 75 x 9,4 Millimetern ist das G Flex in etwa so kompakt wie das bisherige LG-Flaggschiff G3. Und warum nun die Krümmung? "Weil es schöner ist", sagte Ramchan Woo, der bei LG für die Entwicklung des innovativen Smartphones verantwortlich ist, dem Technikportal "The Verge". Zudem soll das krumme Design des G Flex 2 das Mikrofon dichter an den Mund rücken, wodurch ein besserer Klang erreicht wird, da es störende Hintergundgeräusche minimiert. Ein wirklich schlagkräftiges Kauf-Argument für ein krummes Display ist aber auch das nicht.
Die selbstheilende Beschichtung, die angeblich Kratzer ausmerzen soll, überzeugte uns beim Vorgänger nicht - hier verspricht LG Besserung. Kleine Kratzer sollen innerhalb von zehn Sekunden wieder verschwinden. Das neue G Flex sei zudem deutlich robuster und flexibler als der Vorgänger, behauptet Woo - und prompt setzte er sich zur Demonstration auf das Handy, um es dann ohne sichtbare Schäden wieder aus der Hosentasche zu ziehen.
Marktstart Ende Januar in Korea
Als Betriebssystem läuft Android 5.0 Lollipop, das von LG mit der hauseigenen Nutzeroberfläche modifiziert wurde. Die wirkt sehr aufgeräumt und nicht so überfrachtet wie etwa bei Samsungs Galaxy S5. Das Layout orientiert sich am Flat-Look, wie man ihn von Windows Phone und Apples iOS 8 kennt. Zudem gibt es ein paar spannende Funktionen, so kann man etwa die Höhe der Tastatur anpassen oder das Handy mit einem Klopfmuster auf dem Display entsperren.
Das G Flex 2 erscheint Ende des Monats in Südkorea. Wann das Gerät in Deutschland in den Handel kommt, ist derzeit nicht bekannt.