Mit eigenen Geräten will die Telekom den Einstieg in die Welt der 5G-Smartphones erleichtern. Dazu hat das Unternehmen gleich zwei Geräte auf den deutschen Markt gebracht: das T Phone für 219 Euro und das T Phone Pro für 269 Euro. Bei beiden Handys handelt es sich um eine "Eigenentwicklung der Deutschen Telekom in Zusammenarbeit mit Google". Vom Band fallen sie in China beim halbstaatlichen Hersteller Wingtech. Durch die Kooperation mit Google erhalten Käufer ein sehr aufgeräumtes Android-Smartphone, welches ohne störenden Softwareballast auskommt.
Gute Grundausstattung
Auf dem Papier haben die Geräte alles zu bieten, was man im Alltag braucht – vor allem das 6,8 Zoll große T Phone Pro. Im Inneren arbeitet mit dem Dimensity 700 ein Mittelklasse-Prozessor des Herstellers Mediatek, ihm stehen sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Die Speichergröße beträgt 128 Gigabyte. Dieser kann mit externen Micro-SD-Karten erweitert werden.
Das Gerät unterstützt GPS, NFC, Bluetooth 5.1, schnelles WLAN und – fast schon als Besonderheit – 5G. Denn bei einem Preis unter 300 Euro ist das nicht selbstverständlich.
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Außerdem an Bord: Ein Akku mit 5.000 Milliamperestunden. Dazu kommen insgesamt fünf Kameras, vier davon auf der Rückseite. Zum Entsperren gibt es einen Fingerabdrucksensor in Magenta und die Möglichkeit, das Gesicht scannen zu lassen. Wie gesagt: Eigentlich hat die Telekom an alles gedacht.
Äußerlich ist das Smartphone unscheinbar. Farblich haben Interessenten die Wahl zwischen grau und grau – denn die Telekom bietet das Gerät nur in einer Farbe an. Die Haptik geht in Ordnung, das T Phone Pro fühlt sich weder billig, noch besonders wertig an. Es knarzt nichts und Spaltmaße sind absolut im Rahmen – mehr gibt es nicht zu sagen.
Mittelmäßige Leistung mit Top-Laufzeit
Was die Leistung betrifft, liefert das T Phone Pro gerade genug, um jede alltägliche Aufgabe zu meistern. Im Leistungstest Geekbench 5 bringt es das Gerät auf 529 Punkte im Single-Core-Test und 1629 Punkte im Multi-Core-Test. Das ist wirklich nicht viel. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S23 Ultra (hier im Test) erzielt bei beiden Benchmarks das Dreifache. Aufwändige Apps dürften die Hardware also schnell an ihre Grenzen bringen. Ebenso eignet sich das T Phone Pro keineswegs für opulente Spiele. Im "3D Mark Wild Life Extreme"-Grafiktest erzielt das Telekom-Gerät nur 326 Punkte und durchschnittlich 2 Bilder pro Sekunde (FPS). Das S23 Ultra liegt bei 3699 Punkten und 22 FPS.
Erfreulich schlug sich das T Phone Pro bei der Überprüfung der Akkulaufzeit. Mit seinen 5000 Milliamperestunden und offenbar recht sparsamer Hardware brachte es das Gerät bei automatischer Bildschirmhelligkeit auf knapp 20 Stunden im "PC Mark Work 3.0 Battery Life"-Test – und schlug damit das Samsung um einige Stunden. Doch wenn das Gerät leer ist, dauert es mangels Schnellladefunktion recht lange, bis es wieder zu Kräften gekommen ist. Immerhin: Wer möchte, kann das Pro-Modell kabellos aufladen.
Der hohen Ausdauer ist sicher der Bildschirm zuträglich. Denn das große, von auffälligen Rändern umrahmte 6,8-Zoll-Display des T Phone Pro ist nicht besonders hell oder leistungsstark. Die Bildwiederholrate liegt bei recht lahmen 60 Hertz und selbst bei voller Helligkeit bleibt das Gerät zurückhaltend. Und wieder: Das stellt im Alltag auch bei Sonne kein größeres Problem dar, schmiert im Vergleich zu hochwertigen Geräten aber deutlich ab. Die geringe Bildwiederholrate nervt da schon eher, denn das bemerkt man beim Scrollen über Webseiten oder bei hektischen Inhalten dann doch schnell.
Kamera reicht für den Alltag
Obwohl das T Phone Pro auf der Rückseite gleich vier Kameras bietet, davon sogar eine mit stattlichen 50 Megapixeln (MP), sind die Ergebnisse maximal durchschnittlich. Das liegt sicher auch daran, dass die Ultraweitwinkelkamera, die Tiefenkamera und die Makrolinse mit fünf, beziehungsweise zwei Megapixeln nicht besonders gut ausgestattet sind. Aber: Bilder, die bei Tageslicht mit der Hauptkamera gemacht werden, können sich sehen lassen. Schwierigkeiten hat das T Phone Pro mit allen Sonderfällen, also Dunkelheit, Zoom oder extreme Nahaufnahmen. Ein paar Beispiele, wo es nicht so gut geklappt hat, folgen.





Bilder aus der 16-MP-Frontkamera sind in Ordnung, entweder lassen Kamera oder Software die Bilder etwas glattgebügelt erscheinen.
Ein Manko betrifft vor allem unvorsichtige Menschen, denn das T Phone Pro ist lediglich nach IP 52 zertifiziert, also staubgeschützt, aber nicht wasserdicht. Einen Regenguss könnte das Gerät also überstehen, kurzes Untertauchen wäre womöglich aber final.
Fazit: Absolut solides Einstiegsgerät
Das Telekom T Phone Pro ist tatsächlich eine tolle Wahl für Einsteiger. Es bringt alles mit, was ein Smartphone im Alltag bieten muss. Die Leistung dürfte für die meisten Apps reichen, solange Prozessor und Grafikchip nicht zu sehr gefordert werden. Die Akkulaufzeit ist über jeden Zweifel erhaben, es mangelt nur an einer Schnellladefunktion.
Für Schnappschüsse oder sogar hübsche Fotos am Tag reichen die Kameras völlig aus, komplexere Szenarien sollte man aber mit anderen Geräten ablichten.
Preislich lässt sich bei dem T Phone Pro nichts sagen, für 269 Euro gibt es aber auch durchaus spannende Alternativen, etwa das Pixel 6a (hier im Test), das Samsung Galaxy A33 oder das Xiaomi Redmi Note 11 Pro 5G. Die meisten sind allerdings wesentlich kleiner, weshalb letztlich die persönlichen Vorlieben entscheiden. Die genannten Geräte – inklusive T Phone Pro – sind in dieser Preisklasse jedenfalls eine solide Wahl.
Wem das zu groß ist, dem sei ein Blick auf das T Phone angeraten. Im Unterschied zum Pro ist es mit 6,5 Zoll etwas kleiner, hat allerdings auch eine Kamera weniger, einen kleineren Akku und die Hälfte des Speichers. Es kostet 219 Euro und ist damit 50 Euro günstiger als das Pro – allerdings steht die Ersparnis mit den Einschränkungen kaum in einem guten Verhältnis.