Zweimal im Jahr zeigt Sony neue Smartphones, einmal im Frühling und einmal im Herbst. Anlässlich der IFA war es nun wieder soweit: Mit dem Xperia XZ1 und dem Xperia XZ1 Compact ist das Herbst-Line-up der Japaner enthüllt worden.
Rein optisch hat sich - wie gewohnt - wenig getan. Wie immer bietet das Spitzenmodell 5,2 Zoll Bildschirmdiagonale, das kleinere Modell kompakte 4,6 Zoll. Der seit 2013 zelebrierte, kantige Look der Xperia-Reihe ist zwar längst keine Überraschung mehr. Die Fans scheinen ihnen aber nach wie vor zu schätzen. Also ändert Sony nur kleine Details, wie die Platzierung des Blitzes, der nun neben statt unter der Kamera landet. Vorsichtige Experimente gibt's nur bei den Farben: Das XZ1 Compact ist nun wie das Große auch in Pink erhältlich.

Premium auf kleinstem Raum
In einem Punkt geht Sony einen Schritt zurück - zum Guten: Im letzten Jahr hatte das Kompakt-Modell auch abgespeckte Technik, diesmal bietet es wieder dieselbe Premium-Performance. Beide XZ1-Varianten kommen mit Qualcoms Snapdragon 835 daher, dem leistungsstärksten Prozessor für Android-Smartphones. Das XZ1 Compact dürfte damit das mit Abstand schnellste Mini-Smartphone werden - vom iPhone mal abgesehen.
Auch bei der Kamera bekommt das XZ1 Compact die gleiche spendiert wie der große Bruder. Beide haben einen 19 MP-Sensor mit f2.0-Blende, der bis 960 Bilder die Sekunde aufnehmen kann, also extreme Zeitlupen ermöglicht. Zusammen mit dem hybriden Autofokus sollen so besonders scharfe Bilder auch von beweglichen Motiven möglich werden. Neu ist die Möglichkeit, Gesichter und Objekte in 3D zu scannen. Bei einem ersten Ausprobieren klappte das überraschend gut. Wie nützlich es ist, steht auf einem anderen Blatt.
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Wer gerne Selfies schießt, ist mit dem großen XZ1 aber besser bedient: Die Auflösung liegt hier bei 13 MP, das kleine kommt nur auf 8 MP. Dafür bringt es aber eine Weitwinkellinse mit, die einen größeren Bildausschnitt ermöglicht. Ob es damit die Lücke schließen kann und ob Sony sein Kamera-Problem aus dem letzten Jahr beheben konnte, wird der Test beantworten.

Merkwürdige Sparmaßnahme
Eine weitere Sparmaßnahme des Compact ist das Display. Bei beiden XZ1 macht Sony den Trend zum flächendeckenden Display dieses Jahr noch nicht mit, die Ränder bleiben etwa so groß wie beim Vorgänger. Bei der Auflösung hätte man aber ruhig mehr bieten können. Während das XZ1 mit Full-HD, also 1920 x 1080 Pixeln schön scharf ist, ist das HD-Display des XZ1 Compact mit seinen 1280 x 720p Bildpunkten nicht mehr zeitgemäß. Klar, man muss schon genau hinsehen, um einzelne Pixel zu erkennen. Trotzdem ist das Bild sichtbar weniger scharf als beim großen Bruder.
Auch beim Speicher wird gespart: Mit 32 GB hat das Compact nur halb soviel Speicher wie das XZ1. Immerhin lässt der sich bei beiden per microSD-Karte erweitern.
An anderer Stelle hätte man sich beim XZ1 etwas mehr gewünscht: Beide Smartphones bieten 2,700 mAh Akku. Das ist bei einem Gerät mit 5,2 Zoll nicht besonders viel. Klar, dafür ist das XZ1 deutlich schlanker als die leicht klobige Compact-Variante. Ein bisschen mehr hätte aber sicher nicht geschadet. Wie gut es so durchhält, wird der Test zeigen.
Konservativ gut
Mit dem Xperia XZ1 und dem Xperia XZ1 Compact erfindet Sony das Smartphone nicht neu, sondern betreibt in erster Linie Produktpflege. Angesichts der Beliebtheit des Xperia-Looks ist das keine mutige, aber eine nachvollziehbare Entscheidung. Das XZ1 Compact wieder zum echten Premium-Gerät zu machen, verdient allerdings Lob. In der Größe unter 5 Zoll Display-Diagonale bietet aktuell kein anderer Android-Hersteller ein annähernd so potentes Gerät an.
Die beiden Geräte sollen ab Herbst erhältlich sein, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 699 Euro für das XZ1 und 599 Euro für das XZ1 Compact.
