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Marine Seemacht ist Weltmacht – darum feiert China den Raketenzerstörer vom Typ 055

Die "Nanchang" ist das erste von vermutlich 24 Schiffen dieser Klasse.
Die "Nanchang" ist das erste von vermutlich 24 Schiffen dieser Klasse.
© dpa
Weltweite Macht speist sich aus der Marine, sagte der amerikanische See-Stratege Mahan. Eine  Flotte von 24 gewaltigen Raketenzerstörern wird Chinas Anspruch auf die Weltmeere unterstreichen.

Chinas Militärparade zum Jubiläum der Seestreitkräfte hat einen Star: den ersten Zerstörer vom Typ 055, die "Nanchang". Gesehen hatte man das Schiff natürlich in der Werft und beim Stapellauf, aber dieses Mal war der Zerstörer inmitten der Flotte, wenn er auch noch nicht voll einsatzbereit ist.

Doch warum wurde dieses Schiff zur unumstrittenen Ballkönigin einer großen Militärparade? Der Typ 055 demonstriert, was auf den Westen zukommt. Der neue Raketenzerstörer gilt als das modernste und kampfstärkste Schiff seiner Art und soll den – zugegeben älteren – US-Raketenzerstörern der Arleigh-Burke-Klasse überlegen sein.

Schiff aus China ist bestes seiner Klasse

Man könnte sagen: Mit dem Schiff zeigt China den USA, wo der Hammer hängt. Und das ist für Peking sehr wohl ein Grund zu feiern. Denn auch wenn China gern PR aus militärischen Forschungen macht, ist die Zahl der einsatzfähigen Waffensysteme, die sich mit ihren US-Gegenstücke messen können, begrenzt. Kein Wunder also, dass Präsident Xi selbst an Bord ging und Chinas TV-Stationen den 10.000 Tonnen schweren Typ 055 mit den Schiffen der USA verglichen.

Vier Stück des Typs 055 wurden in den zwei Jahren seit 2017 bereits gebaut, an vier weiteren wird gearbeitet. Marineanalysten rechnen damit, dass bis zum Ende der 2020er Jahre 24 Schiffe des Typs 055 eingeführt werden könnten.

Der Lenkwaffenzerstörer  ist 180 Meter lang, 20 Meter breit. Die "Nanchang" wurde mit 112 vertikalen Startzellen in zwei Blöcken bestückt. Das Schiff besitzt zudem eine 130-mm-Kanone, sie wird in der Zukunft vermutlich durch eine elektromagnetische Railgun ersetzt. Das Kriegsschiff trägt auch bis zu zwei Hubschrauber vom Typ Z-18 zur U-Boot-Jagd. Auch das Preisschild der "Nanchang" beunruhigt den Westen. Peking soll für das kampfstarke Schiff nur 800 Millionen US-Dollar bezahlt haben. Die "USS Zumvalt" – die allgemein als Fehlschlag gilt – hat die amerikanischen Steuerzahler zwischen 3,5 und 4,4 Milliarden US-Dollar gekostet.

Seemacht ist Weltmacht

Jede Trägergruppe Pekings wird von zwei Schiffen der neuen Klasse begleitet. Bis zum Jahr 2030 soll die Stärke der Volksbefreiungsmarine enorm anwachsen. "Sollte die Navy beschließen, 2029 anlässlich ihres 80. Jahrestages eine maritime Parade durchzuführen, können die Menschen bereits drei Flugzeugträger-Kampfgruppen mit sechs bis acht Zerstörern vom Typ 055 sehen", sagte der chinesische Marineexperte Xu Guangyu.

Eine Trägergruppe wird aus einem Flugzeugträger, zwei Typen 055, einem U-Boot, einigen kleineren Zerstörern und Fregatten bestehen. Neben dem großen Typ 055 werden derzeit elf dieser kleineren Zerstörer vom Typ 052D gebaut. Dazu haben Satellitenaufnahmen Module von vier weiteren Zerstörern eines unbekannten Typs erkannt, ebenso wie Teile für Chinas dritten Flugzeugträger.

Typ 055 ist ein Schiff, das vielfältige Aufgaben erfüllen kann. Der Zerstörer stellt für Peking einen wichtigen Schritt dar, um eine echte Blauwasser-Marine aufzubauen, die weit entfernt von den eigenen Küsten operieren kann. Sie ist wichtige Voraussetzung für Chinas geplanten Aufstieg zu einer Weltmacht, die sich in Sachen militärische Stärke mit den USA messen kann.

Chinesische Militärs haben die Schriften des US-Kapitän und Marine-Strategen Alfred Thayer Mahan genau studiert. Nach Mahan bildet "Seemacht" die Quelle globaler Stärke. Und sie basiert drei Säulen: weltweitem Handel, Feuerkraft der Kriegsmarine und Zugang Basen auf der Welt. Diese drei Aspekte verstärkt Peking in den letzten Jahren enorm.

Quellen: ChinamailDefensenewsEconomistNavy Recognition

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