Wie nervös die Sterneköche mitunter sind, wenn sie gegen Tim Mälzer bei "Kitchen Impossible" antreten, spricht Bände. Einer der besten Köche unserer Zeit, Martin Klein, der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist und von den ganz Großen gelernt und mit ihnen gekocht hat, zittert vor den Aufgaben, die ihm der TV-Koch stellt. Zu Recht. Denn was man Mälzer lassen muss: Er beherrscht sein Handwerk.
Das waren die Highlights der sechsten Folge
Das Konzept von "Kitchen Impossible" ist wie eh und je: Tim Mälzer duelliert sich mit einem Koch oder einer Köchin, es müssen vier Aufgaben an vier verschiedenen Orten mit jeweils vier Originalköchen (deren Gerichte die Kontrahenten nachkochen müssen) bestritten werden. Eine Jury verkostet das Ergebnis und verteilt Punkte. Der Gewinner des Duells ist der- oder diejenige mit den meisten Punkten.
Wir haben die Highlights der sechsten Folge für Sie zusammengefasst.
Diese Köche mussten sich beweisen:
Martin Klein zählt zu den besten Köchen Österreichs. Er kocht im Restaurant "Ikarus" in Salzburg, das dem gebürtigen Franzosen seit 2015 zwei Michelin-Sterne verdankt. Klein hat mit der Creme de la Creme der Sterneköche zusammengearbeitet. Wovor er am meisten Angst hat? Dass er traditionelle Hausmannskost kochen muss. Ob Mälzer diese Achillesferse getroffen hat?

Hier wurde gekocht:
In Bangkok (Thailand), Rom (Italien), Kaysersberg (Frankreich) und Sevilla (Spanien)
Das wurde gekocht:
Tim Mälzer in Kaysersberg (Frankreich): Elsässische Matelote
Martin Klein in Rom (Italien): Pistazien-Eis und Mandarinen-Eis
Tim Mälzer in Bangkok (Thailand): Trockenes Curry mit Jackfruit, Fischbällchen & Satorbohnen
Martin Klein in Sevilla (Spanien): Albondigas
Das beste Gericht:
Das Gelato aus Italien. Der Zwei-Sterne-Koch muss ein eigentlich banales Gericht nachkochen, doch das hat es in sich: Pistazien-Eis und Mandarinen-Eis. Obwohl das italienische Eis nur wenige Zutaten enthält, kommt es genau hier auf Präzision an. Es ist die "Einfachheit in Perfektion", was die Menschen begehren, fasst es der Originalkoch Eugenio Morrone in einem Satz zusammen. Morrone hat mit seinem Eis aus der Gelateria "Il Cannolo Siciliano" internationale Wettbewerbe gewonnen.
Für diesen Juror muss Mälzer kochen:
Im Zwei-Sterne-Restaurant von Olivier Nasti im Elsass muss Mälzer den "Godfather" der französischen Küche bekochen: Marc Haeberlin. Der stammt aus einer berühmten Kochfamilie - und wurde von Paul Bocuse persönlich ausgebildet. Haeberlins Vater Paul erkochte im "L’Auberge de l’Ill" seit 1967 drei Michelin-Sterne. Mälzer muss Matelote, eine Art Bouillabaisse, also einen Fischeintopf, nachkochen, den Marc Haeberlin seit seiner Kindheit isst. Der wiederum ist begeistert von Mälzers Leistung.
Das hat Martin Klein Mälzer voraus:
Klein ist ein unglaublicher Analyst und Techniker - sein Handwerk kann er im Schlaf. Er erkennt Zutaten und Produktionsschritte, auf die würde Mälzer nicht im Leben kommen. Der TV-Koch kommt zwar auch zum Ziel, aber mehr durch Experimente als durch bloßes Wissen. Sterneköche haben bei "Kitchen Impossible" jedoch viel mehr zu verlieren: ihren Ruf. Mälzers Vorteil: Lange haben alle gedacht, er könne nicht kochen. Das konnte er widerlegen. Von Sterneköchen aber erwartet man, dass sie kochen können und ist enttäuscht, wenn sie scheitern.
Dieses Küchengerät kennt fast niemand:
Um den Zuckergehalt seines Sorbets zu bestimmten, greift der Sterne-Koch Martin Klein auf einen sogenannten Refraktometer zurück. Der misst, wie viel Zucker das Sorbet hat. Hat es nämlich zu viel, wird es weich, hat es zu wenig, wird es hart.
Diese Köchin sollte man sich merken:
Tim Mälzer hat die Ehre ein Curry von Bee Satongun nachzkochen. Satongun wurde als beste Köchin Asiens ausgezeichnet und hält mit ihrem Restaurant "Paste" zwei Michelin-Sterne. Ihr Küche ist traditionell Thai, leicht und simpel.
Aus Mälzers Fehlern sollte man lernen:
Wer Chilis per Hand schneidet oder im Mixer püriert, sollte dringend Handschuhe benutzen - ansonsten gilt, mit den Händen auf keinen Fall ins Gesicht fassen. Mälzer muss am eigenen Leib erfahren, welchen Schmerzreiz Chilis auslösen können.
Dieses Gericht war eine echte Challenge:
Zwar sind es nur Fleischbällchen, die aber haben es in sich: Martin Klein scheitert fast an dem Gericht in Sevilla von Chefkoch Riccardo Guzman Perea aus dem Restaurant "La Azotea". Zwar schmeckt sein Ergebnis, doch verwendet er anstelle von Stierschwanz Rippchen vom Rind. Und gart die Bällchen im Ofen anstatt in der Sauce. Dafür punktet er mit dem Möhrenpüree, das dem Originalkoch sogar besser schmeckt als sein eigenes.
Der Gewinner:
Tim Mälzer läuft in dieser Folge zur Hochform auf. Er begeistert die Franzosen - und legt ein solides Ergebnis in Thailand ab. Martin Klein hingegen gewinnt in Sachen Respekt. Er ist aus gutem Grund mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Seinem Beruf macht er alle Ehre, er ist ein Handwerker, den man so bei "Kitchen Impossible" noch nicht gesehen hat. Und auch Mälzer muss zugeben, dass Klein einer der besten Köche unserer Zeit ist.