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"Tragödie über Tragödie" Zwei Tage nach Angriff bei L.A.: Neues Attentat mit sieben Toten sorgt für Entsetzen in Kalifornien

"Tragödie über Tragödie": Zwei Tage nach Angriff bei L.A.: Neues Attentat mit sieben Toten sorgt für Entsetzen in Kalifornien
News im Video: Weitere Bluttat in Kalifornien – Schütze tötet sieben Menschen in Gärtnerei.




STORY: Bei einer weiteren Schießerei Im US-Bundesstaat Kalifornien sind sieben Menschen getötet worden. Bei den Tatorten soll es sich um Gärtnerei-Betriebe gehandelt haben. Die Tat in Half Moon Bay, etwa 50 km südlich von San Francisco, ereignete sich kurz nach einer Schießerei in der südkalifornischen Stadt Monterey Park. Dabei waren am Samstag elf Menschen getötet worden. Diesmal wurde der mutmaßliche Schütze am Montag auf einem Polizeiparkplatz verhaftet. Beamten zufolge hatte er offenbar versucht, sich zu stellen. Christina Corpus, Sheriff von San Mateo County, hat den mutmaßlichen Schützen als einen 67-jährigen Mann identifiziert. Er habe an einem der beiden Tatorte gearbeitet. Der Verdächtige kooperiere mit den ermittelnden Beamten, aber sein Motiv sei noch nicht bekannt. Im Auto des Verdächtigen sei eine halbautomatische Handfeuerwaffe gefunden worden. "Eine Tragödie jagt die nächste", schrieb der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom auf Twitter. Er habe gerade die Verletzten von der Schiesserei in Monterey Park im Krankenhaus besucht, als er über die Schießerei in Half Moon Bay informiert worden sei. In den erste 21 Tagen des neuen Jahres hat es in den USA der Organisation Gun Violence Archive zufolge bereits 38 Schießereien mit Todesopfern gegeben bei denen jeweils mehr als vier Menschen getötet wurden.

Zum zweiten Mal in kürzester Zeit sterben mehrere Menschen bei einem Gewaltverbrechen in Kalifornien. Auch andernorts in den USA reißen die Meldungen über tödliche Schüsse nicht ab.

Nur zwei Tage nach der Bluttat in einem Tanzclub in Kalifornien sind in dem US-Bundesstaat sieben Farm-Arbeiter erschossen worden – offenbar von einem Kollegen. Der Täter schoss nach Polizeiangaben am Montag auf zwei nahe beieinander gelegenen Farmen südlich von San Francisco um sich, er wurde in einer dramatischen Aktion festgenommen. Bei den Ermittlungen zu dem Angriff auf einen Tanzclub bei Los Angeles am Samstag rückte derweil Eifersucht als mögliches Motiv in den Fokus.

Die Polizei habe am Montagnachmittag einen Notruf erhalten und sei ausgerückt, berichtete Polizeichefin Christina Corpus. Auf einer Farm hätten die Beamten vier Leichen mit Schussverletzungen entdeckt. Ein fünftes Opfer sei mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. "Kurz danach wurden drei weitere Todesopfer mit Schusswunden an einem anderen Tatort entdeckt."

Neues Attentat in Kalifornien – Gouverneur beklagt "Tragödie"

Der mutmaßliche Täter fuhr anschließend zu einer Polizeistation in Half Moon Bay, vor der bereits Fernsehteams auf eine Pressekonferenz der Polizei warteten. Von ihnen gemachte Aufnahmen zeigen, wie ein offenbar asiatisch-stämmiger Mann von bewaffneten Polizisten zu Boden gedrückt wird. Im Auto des 67-Jährigen wurde laut Polizei eine halbautomatische Waffe gefunden.  

Das Motiv für die Tat blieb zunächst unklar, bei den Opfern handelte es sich nach Polizeiangaben um Kollegen des Festgenommenen. Laut dem Bericht eines Lokalsenders kamen die Getöteten alle aus China. Der Angriff sei vor den Augen anderer auf den landwirtschaftlichen Höfen lebenden Menschen verübt worden, darunter mehrere Kinder, sagte Corpus. "Dass Kinder so etwas erleben müssen, es ist einfach unfassbar." 

Der kalifornische Gouverneur, Gavin Newsom, drückte am Montag seine Betroffenheit aus. "Tragödie über Tragödie", schrieb der Demokrat auf Twitter. Er habe am Montag gerade Verletzte von dem Vorfall in Monterey Park im Krankenhaus getroffen, als er über die nächste Schießerei in Half Moon Bay informiert worden sei, so der Politiker. Newsom setzt sich schon lange für schärfere Waffengesetze ein. Das Weiße Haus teilte mit, dass US-Präsident Joe Biden ebenfalls über den Vorfall informiert worden sei.

Auch im Bundesstaat Iowa kam es am Montag zu einem Schusswaffenangriff. Bei dem Vorfall in einem Hilfszentrum für Jugendliche in Des Moines wurden zwei Menschen getötet und ein weiterer schwer verletzt. Die Opfer seien "Jugendliche oder junge Erwachsene" gewesen, teilte die Polizei mit. Nach Hinweisen von Anwohnern seien inzwischen drei Verdächtige festgenommen worden.

Zehn Tote nach Attentat zum chinesischen Neujahrsfest

Die neuen Bluttaten erschütterten die USA weniger als 48 Stunden nach dem Angriff auf einen Tanzclub im Großraum Los Angeles. Ein 72-jähriger Mann asiatischer Abstammung eröffnete dabei das Feuer auf die Anwesenden. Das Blutbad in dem von vielen Asiaten bewohnten Ort Monterey Park ereignete sich während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest. Am Montag verstarb ein weiteres Opfer des Angriffs, damit stieg die Zahl der Todesopfer auf elf.

Einem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge gehen die Ermittler derzeit der Spur nach, dass es sich um ein Verbrechen aus Eifersucht gehandelt haben könnte. Deshalb würden mögliche persönliche Beziehungen des Täters zu den Opfern untersucht. 

Polizeichef Robert Luna betonte allerdings in einer Pressekonferenz: "Wir kennen das Motiv noch nicht." Der Täter habe laut Zeugenaussagen womöglich einige seiner Opfer gekannt. Es gebe aber bisher keine Erkenntnisse über etwaige familiäre Beziehungen.

les DPA

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