Ein im Norden Kaliforniens wütendes Feuer hat sich zum größten Waldbrand in dem US-Westküstenstaat seit Beginn der diesjährigen Brandsaison ausgebreitet. Seit seinem Ausbruch am Freitag habe das "McKinney-Feuer" bereits mehr als 210 Quadratkilometer des Klamath National Forest vernichtet und dabei zwei Todesopfer gefordert, teilten die Behörden am Montag mit. Die Toten seien in einem ausgebrannten Auto auf der Einfahrt eines Hauses entdeckt worden. Rund 400 Häuser seien von den Flammen bedroht. Mehr als 3000 Anwohner im Bezirk Siskiyou wurden laut dem "San Francisco Chronicle" aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
Gouverneur von Kalifornien erklärt Katastrophenfall
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom rief den Katastrophenzustand aus, um rasche Unterstützung zu mobilisieren. Die anhaltende Trockenheit und Hitze im Bundesstaat sowie starke Winde und Gewitter fachten das Feuer immer weiter an, erklärte Newsom. Es zerstöre Häuser und bedrohe "wichtige Infrastruktur".
Unvorhersehbare Winde erschwerten auch die Löscharbeiten, berichtete Adrienne Freeman, eine Sprecherin der US-Forstbehörde, der Zeitung. "Es ist auch eine extrem gefährliche Situation für die Feuerwehrleute." Rund ein Dutzend weiterer kleinerer Brände breiteten sich demnach in der Gegend rasch aus. Offiziellen Angaben zufolge kämpfen rund 650 Einsatzkräfte gegen die Flammen an, darunter auch Verstärkung aus dem benachbarten Bundesstaat Oregon. Entwarnung für die Region gibt es vorerst nicht: Für Montag warnte der Wetterdienst vor Gewittern — Blitzeinschläge auf äußerst trockenem Brennmaterial könnten zu neuen Bränden führen.
Wieso das "McKinney-Feuer" ausbrach, ist bislang noch unklar. Der unter einer anhaltenden Dürre leidende Westen der USA erlebt aber seit Jahren Waldbrände von außergewöhnlichem Ausmaß und hoher Intensität. Gleichzeitig zieht sich die Brandsaison vor allem aufgrund des Klimawandels immer länger hin. In Kalifornien dürfte sie noch Monate andauern.
So dramatisch verändert die "Megadürre" die größten Wasserreservoirs der USA

Der bisher größte Brand in dieser Saison in Kalifornien, das "Oak Fire", war Mitte Juli in der Nähe des Yosemite-Nationalparks ausgebrochen und hatte sich ebenfalls rasend schnell ausgebreitet. Mehr als 40 Gebäude wurden zerstört und Tausende Menschen zur Evakuierung gezwungen.