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Vermisste Boeing von Malaysia Airlines FBI-Experten ermitteln wegen Terrorverdacht

Die Umstände beim Verschwinden des malaysischen Passagierflugzeugs werden immer mysteriöser. Es gibt Anzeichen in den Radaraufzeichnungen, dass die Maschine vor ihrem Verschwinden umgekehrt sei.

Bei der Suche nach dem vor der vietnamesischen Küste verschollenen Passagierflugzeug aus Malaysia gibt es einen neuen Anhaltspunkt. Es gebe Anzeichen in den Radaraufzeichnungen, dass die Maschine mit 239 Menschen an Bord kurz vor ihrem Verschwinden möglicherweise umgekehrt sein könnte, teilte das malaysische Militär am Sonntag mit.

Die Erkenntnis ist überraschend, weil der erfahrene Pilot nach bisherigen Erkenntnissen in den Minuten vor dem Verschwinden über Funk keinerlei Probleme an Bord meldete. Er sendete auch kein Notsignal aus. Der Kontakt zu der Boeing 777-200 der Malaysia Airlines war am frühen Samstagmorgen zwei Stunden nach dem Start in Kuala Lumpur abgebrochen. An Bord waren überwiegend chinesische Passagiere.

Aufgrund der neuen Informationen sei das Gebiet, in dem nach der Maschine gesucht wird, auch auf die Region nahe an der malaysischen Küste ausgeweitet worden, berichteten die Ermittler. Bislang konzentrierte sich die Suche auf ein Gebiet vor der vietnamesischen Grenze. An der Suche seien 22 Flugzeuge und 40 Schiffe beteiligt.

Unglücksjet hatte Kollision in Shanghai

Die Boeing 777-200ER von Malaysia Airlines war auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking. Nach Angaben des Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre (Jacdec) in Hamburg handelt es sich um eine knapp zwölf Jahre alte Maschine mit der Kennung 9M-MRO, die bereits im August 2012 in Shanghai am Boden mit einem Airbus A340-600 kollidierte, wobei zwei Meter des Flügels an der Boeing 777 abgerissen wurden.

Für Rätselraten sorgen auch zwei Unbekannte unter den Passagieren, die offenbar mit gestohlenen Pässen reisten. Der malaysischen Regierung zufolge saßen in der Maschine aber möglicherweise noch mehr Insassen mit falschen Papieren. Die Behörden überprüfen derzeit verdächtige Einträge auf der Passagierliste und schließen auch einen Anschlag nicht grundsätzlich aus.

FBI-Agenten gehen Terrorverdacht nach

Laut Bereichten aus Malaysia wurden inzwischen Terrorermittlungen eingeleitet. Auch eine Flugzeugentführung werde grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Zur Unterstützung hätten die Vereinigten Staaten FBI-Agenten abgestellt, erklärte der Minister weiter. Ein Regierungsvertreter aus Washington sagte der US-Zeitung "Los Angeles Times", dass ein möglicher Terrorhintergrund untersucht werden solle. Die Tatsache, dass offenbar auch drei US-Staatsbürger an Bord der Maschine gewesen seien, gebe Washington "Zugang zu dem Fall".

Regierungsmitarbeiter sollen den FBI-Agenten dabei helfen, Überwachungsvideos vom Startflughafen in Kuala Lumpur auszuwerten und Passagier-Aufnahmen mit bestehenden Datenbanken abzugleichen, um mögliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al Kaida oder anderer Extremistengruppen zu erkennen. Dass zwei Pässe gestohlen worden seien, heiße aber noch lange nicht, dass die damit gereisten Flugzeuginsassen auch einen Anschlag im Sinn hatten, betonte ein Beamter des Heimatschutzministeriums.

Airline will Angehörige nach Malaysia bringen

Malaysia Airlines will Angehörige der Passagiere des verschwundenen Fluges MH370 von Peking nach Kuala Lumpur bringen. Bis zu fünf Verwandte pro Fluggast würden in die malaysische Hauptstadt geflogen. Eine erste Maschine soll am Montag starten. Ein früherer Abflug sei wegen der Ausreiseformalitäten nicht möglich.

Ein 93-köpfiges Team von Malaysia Airlines sei in die chinesische Hauptstadt gereist, um sich um die Familien der Passagiere zu kümmern und deren Pässe sowie Visa für die Flüge vorzubereiten.

tib mit Agenturen

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