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Verletze haben schwere Verbrennungen Vier Deutsche waren auf der Insel – Polizei ermittelt nach Vulkanausbruch in Neuseeland

Vulkan auf der Insel White Island in Neuseeland
Bei dem Ausbruch des Vulkans auf der Insel White Island in Neuseeland kamen mindestens fünf Menschen ums Leben
© Michael Schade / XinHua / DPA
In Neuseeland wird nach weiteren Todesopfern des Vulkanausbruchs gesucht. Premierministerin Ardern will klären lassen, warum die Touren nach White Island nicht gestoppt wurden. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Einen Tag nach dem Vulkanausbruch ist Neuseeland an seiner Ostküste von einem Erdbeben erschüttert worden. Das Beben der Stärke 5,3 traf die Nordinsel des Pazifikstaats am Dienstag gegen 13.00 Uhr Ortszeit (1.00 Uhr MEZ). Über größere Sachschäden oder Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. 

Beim Ausbruch des Vulkans auf der Insel White Island kamen am Montag mindestens fünf Menschen ums Leben. Acht Besucher werden auf der Insel noch vermisst. Mehrere Verletzte sind in Lebensgefahr, Hoffnung, auf der Insel noch Überlebende zu finden, gibt es praktisch keine mehr. Beim Ausbruch des Vulkans waren auch vier Deutsche auf der Insel oder in unmittelbarer Nähe. Dies teilte die neuseeländische Polizei am Dienstag in Wellington mit. 

Nach Informationen des neuseeländischen Online-Portals Stuff wird ein deutsches Ehepaar aus Baden-Württemberg noch vermisst. Dafür gab es von Seiten der Behörden jedoch keine Bestätigung.

Verletze haben schwere Verbrennungen: Vier Deutsche waren auf der Insel – Polizei ermittelt nach Vulkanausbruch in Neuseeland

Polizei in Neuseeland ermittelt

Die Polizei hat indes Ermittlungen zum Hergang der Katastrophe eingeleitet.  Dabei geht es auch um die Frage, ob Todesfälle und Verletzungen hätten vermieden werden können.

Aus Sorge vor weiteren Eruptionen hielten sich die Rettungskräfte auch am Tag nach dem Ausbruch von White Island fern. Das geologische Überwachungszentrum GeoNet bezifferte die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Ausbruchs auf 50 Prozent. Die Insel liegt etwa 50 Kilometer von der Küstenregion, wo sich das Erdbeben ereignete, entfernt im Pazifik. Neuseeland befindet sich auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.

Nach neuesten Angaben der Polizei hielten sich während des Ausbruchs 47 Menschen auf der Vulkaninsel oder in deren unmittelbarer Nähe auf. 31 von ihnen erlitten Verletzungen, meist Verbrennungen. Mehrere befinden sich nach Angaben der Behörden in einem "kritischen Zustand". Premierministerin Jacinda Ardern sprach von einer "verheerenden Katastrophe". 

Der Regierungschefin zufolge kommen die Toten und Verletzten aus Neuseeland, Australien, den USA, China, Malaysia und Deutschland. Die meisten von ihnen waren mit einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, der "Ovation of the Seas". Der Ausflug zu der Vulkaninsel gehörte zu einer Tagestour. Unter den Todesopfern sind nach Medienberichten auch zwei ausgebildete Führer, die die Gruppe auf die Insel begleiteten. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es: "Wir müssen davon ausgehen, dass Deutsche unter den Verletzten sind." Hinweise auf deutsche Todesopfer gebe es bislang keine.

Der Vulkan von White Island ist Neuseelands aktivster Vulkan. Die vorige größere Eruption war 2016. Damals wurde niemand verletzt. In den vergangene Wochen war er wieder verstärkt aktiv. Trotz der Gefahren wird die Insel jedes Jahr von etwa 10.000 Menschen mit dem Boot besucht. Inzwischen gibt es eine Debatte, ob die Katastrophe nicht hätte verhindert werden können. Ardern sagte: "Wir wissen, dass es größere Fragen geben wird. Diese Fragen müssen gestellt und beantwortet werden."

Schwere Verbrennungen bei den Verletzten

Die Insel befindet sich in Privatbesitz. Der Chef des Tourveranstalters White Island Tours, Paul Quinn, sagte im Rundfunksender Radio New Zealand, es habe keine Warnung gegeben, die Insel nicht mehr zu besuchen. Die Polizei will nun klären, wann White Island wieder betreten werden kann.

Einer der Kreuzfahrt-Passagiere, Geoff Hopkins, berichtete in der Tageszeitung "New Zealand Herald" (Dienstag) von "schrecklichen Verbrennungen". Dem Blatt zufolge sind bei einigen Verletzten 90 Prozent der Körperfläche verbrannt. Mehrere der Verletzten werden in Kliniken behandelt, die speziell für Brandopfer eingerichtet sind. Ein Sprecher des neuseeländischen Gesundheitsministeriums sagte, möglicherweise würde nicht alle überleben. Mehr als 20 Verletzte seien in kritischem Zustand.

Zu Kritik an den Rettungsarbeiten sagte ein Polizeisprecher: "Wir glauben absolut, dass jeder, der am Montag von der Insel gebracht werden konnte, auch gerettet wurde." 

wue DPA

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