Die britische Ökonomin Noreena Hertz beschäftigt sich seit fast zwei Jahrzehnten mit der Globalisierung und ihren Folgen. In ihrem neuesten Buch "The Lonely Century" schreibt sie über Einsamkeit und Isolation in der global vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts – und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesundheit und Politik. Das Thema Einsamkeit begegnete ihr vor einigen Jahren eher überraschend, als sie erforschte, was rechtspopulistischen Parteien weltweit Zulauf verschafft. Der stern traf Hertz in der kurzen Zeit zwischen zwei Lockdowns im Dezember in Nord-London. Trotz Regens und winterlicher Temperaturen konnte das Gespräch Covid-sicher im Freien geführt werden: Mit dem Segen der Stadtverwaltung hatte das Greenberry Café in Primrose Hill auf Parkplätzen überdachte Strohkabinen aufgestellt. Mit Decken, Wärmflaschen sowie jeder Menge heißer Schokolade und Tee wurde es fast gemütlich.
Interview
Folgen der Globalisierung "Einsamkeit ist nicht persönlich, sie ist politisch", sagt die Ökonomin Noreena Hertz

Noreena Hertz, geboren 1967 in London, ist Honorarprofessorin am University College London, Moderatorin und Autorin vieler Sachbücher. Bekannt wurde sie 2001 mit ihrem Bestseller "Wir lassen uns nicht kaufen"
© Hazel Thompson
Sie macht Populisten stark und Menschen krank. Die Einsamkeit kommt unsere Gesellschaft teuer zu stehen, sagt Ökonomin Noreena Hertz. Dagegen können wir etwas tun. Gemeinsam.