Kriegsschiff Nach Untergang der "Moskwa": Russland zeigt Video mit angeblicher Besatzung

Die "Moskwa" beim Einsatz vor der syrischen Küste
Die "Moskwa", das Flaggschiff der russischen Schwarzmeeerflotte, war am Donnerstag gesunken
© Max Delaney / AFP
Viele Fragen um den Untergang der "Moskwa" im Schwarzen Meer sind noch offen, unter anderem der Verbleib der Besatzung. Nun hat das russische Verteidigungsministerium ein Video veröffentlicht, das die Besatzung zeigen soll.

Zwei Tage nach dem Untergang der "Moskwa", dem Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, hat das russische Verteidigungsministerium ein Video veröffentlicht, dass die Besatzung des Kriegsschiffes zeigen soll. In dem 38-sekündinge Ausschnitt sind einige Dutzend Männer in Marineuniform zu sehen, die stramm vor dem Chef der russischen Marine, Nikolaj Jemenow, aufgereiht sind. Angeblich habe das Treffen in Sewastopol auf der annektierten Krim-Halbinsel stattgefunden. Sewastopol ist der Hauptstandort der Schwarzmeerflotte.

Die Bilder sind die Ersten der Besatzung seit dem Untergang des Schiffes am vergangenen Donnerstag. Ob es sich dabei wirklich um Marinesoldaten des Schiffes handelt, lässt sich nicht überprüfen. Der Kreuzer bietet Platz für eine Besatzung von über 500 Mann.

Viele offene Fragen im Fall "Moskwa"

Die Ukraine hatte nach dem Untergang behauptet, dass die Besatzung nicht gerettet werden konnte. Auch dies lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Auf Twitter zweifelten viele Nutzer die Aktualität des Videos an. Im Hintergrund sind Bäume in voller Blätter- und Blütenpracht zu sehen.

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Was zum Untergang geführt hat, darüber streiten die Ukraine und Russland. Laut ukrainischen Angaben wurde das Flaggschiff von zwei Neptun-Raketen der Ukrainer getroffen und schwer beschädigt. Später sank der Lenkwaffenkreuzer. Das US-Verteidigungsministerium bestätigte am Freitag die ukrainische Version. Russland beharrt darauf, dass es einen Unfall an Bord gegeben habe, der zur Explosion von Munition geführt habe. Die Besatzung sei evakuiert worden, das Schiff später in einem Sturm untergegangen. An der russischen Version gibt es erhebliche Zweifel, selbst die russische Staatspropaganda kam bei der Thematik ins Straucheln (mehr dazu lesen Sie hier). 

Der deutsche Meteorologe Jörg Kachelmann verwies bei Twitter darauf, dass es zum Zeitpunkt des Untergangs gar keinen Sturm auf dem Schwarzen Meer gegeben habe. Russland hatte in Folge verstärkt Luftangriffe auf Rüstungsunternehmen geflogen. Unter anderem wurde das Neptun-Werk zerstört, eben jenem Raketenhersteller, der für den Untergang der "Moskwa" verantwortlich sein soll.

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