
Babyn Jar, Sowjetunion (1941). Butscha ist nicht das erste Beispiel eines schweren Kriegsverbrechens auf ukrainischem Boden. In der Schlucht von Babyn Jar, heute auf dem Stadtgebiet von Kiew, verübten Sicherheitspolizisten, Angehörige von SS und Wehrmacht unter Beteiligung von ukrainischen Nationalisten am 29. und 30. September eines der monströsesten Massaker der Geschichte. In 36 Stunden wurden mehr als 33.000 Juden und Jüdinnen zusammengetrieben und erschossen. Anschließend wurden sie in einem gigantischen Massengrab verscharrt (Foto). Eine der wenigen Überlebenden berichtete: "Sie mussten sich bäuchlings auf die Leichen der Ermordeten legen und auf die Schüsse warten, die von oben kamen. Dann kam die nächste Gruppe. 36 Stunden kamen Juden und starben. (...) Eine nackte Mutter verbrachte ihre letzten Augenblicke damit, ihrem Säugling die Brust zu geben. Als das Baby lebendig in die Schlucht geworfen wurde, sprang sie hinterher." Um das Verbrechen zu vertuschen, mussten Insassen eines nahen Konzentrationslagers während der sogenannten "Sonderaktion 1005" die Leichen exhumieren und verbrennen. Die Gedenkstätte von Babyn Jar wurde laut ukrainischen Angaben während der jüngsten russischen Angriffe auf Kiew beschossen.
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