Was in der ukrainischen Kleinstadt Butscha genau geschehen ist, werden die Untersuchungen zeigen, die bereits angelaufen sind. Alles spricht dafür, dass die Gräueltaten von russischen Soldaten verübt wurden, wenngleich die Regierung in Moskau dies bestreitet. Unstrittig ist, dass in dem Vorort von Kiew schwere Kriegsverbrechen begangen wurden. So unfassbar das Geschehene auch ist, es ist weder im Ukraine-Krieg noch mit Blick in die Historie ein Einzelfall.
Immer wieder hat der Zivilisationsbruch des Krieges dazu geführt, dass brutale Massaker an unschuldigen Menschen verübt wurden. Die Ortsnamen Katyn, Srebrenica, My Lai, Oradour oder Kalavryta stehen für schlimmste Verbrechen, die in die Geschichte eingingen und von den Schrecken des Krieges zeugen. Sie stehen aber nur stellvertretend für belegte Massaker in bewaffneten Konflikten überall auf der Welt. Immer wieder wurden solche Untaten dabei von den Kriegsparteien auch für Propagandazwecke benutzt. Auch in dieser Hinsicht droht Butscha sich in diese Folge einzureihen, da die russische Führung der Ukraine vorwirft, die schrecklichen Bilder von getöteten und hingerichteten Zivilisten selbst inszeniert zu haben.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung