
Kalavryta, Griechenland (1943). Es waren deutsche und österreichische Soldaten der 117. Jäger-Division, die am Morgen des 13. Dezember mit der Zahnradbahn in das Bergdorf fuhren. Nach ihrer Ankunft verübten sie über fünf Stunden hinweg eines der schlimmsten Kriegsverbrechen der Wehrmacht in Südosteuropa während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen 600 und 800 Menschen wurden von den deutschen Soldaten getötet. Fast alle Männer und Jungen im nach eigener Auffassung "wehrfähigen Alter" wurden erschossen, was dem Ort den Beinamen "Stadt der Witwen" einbrachte. Frauen und Kinder wurden in die Dorfschule gesperrt, die wie große Teile der Dorfes in Brand gesetzt wurde. Unter ungeklärten Umständen entkamen die Frauen und Kinder aber dem Tod in den Flammen. Auch in den niedergebrannten Dörfern und Klöstern der Umgebung wütete die Division. Insgesamt sollen an diesem Tag mehr als 1000 Menschen ermordet worden sein, darunter auch viele Mönche. Das Massaker von Kalavryta war eine Vergeltungsaktion für die Gefangennahme und Tötung von 81 deutschen Soldaten durch griechische Partisanen. Im Bild: Gedenktafel mit Fotos der Opfer des Massakers im Holocaust-Museum der Stadt.
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