Diplomatische Beziehungen Spielt Dennis Rodman für Donald Trump den Botschafter in Nordkorea?

Dennis Rodman in Nordkorea
Dennis Rodman (r.) im Jahr 2014 bei einem früheren Besuch in Nordkorea mit Kim Jong Un (2. v. l.)
© picture alliance/AP Images
Der ehemalige US-Basketballstar Dennis Rodman pflegt schon länger ein gutes Verhältnis zu Nordkoreas Diktator Kim Jong Un. US-Präsident Donald Trump versucht jetzt offenbar, von dieser skurrilen Freundschaft zu profitieren.

Es ist nicht seine erste Reise nach Nordkorea, aber die Erwartungen sind diesmal offenbar höher: Der frühere US-Basketballstar Dennis Rodman ist mal wieder auf dem Weg zu seinem alten Kumpel, dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un - und dabei will er auch für einen anderen Freund Vermittlungsarbeit leisten. Zumindest glaubt Rodman daran, dass US-Präsident Donald Trump glücklich sei, dass er mit seinem Besuch versuche, "etwas zu erreichen, das wir beide brauchen". Das sagte Rodman gegenüber Journalisten am Flughafen von Peking. Ein Mitarbeiter des nordkoreanischen Außenministeriums hatte der Nachrichtenagentur AP zuvor bestätigt, dass Rodman am Dienstag dort ankommen sollte.

Rodman hat Nordkorea in der Vergangenheit bereits häufiger bereits und dafür heftige Kritik einstecken müssen. Besonderes Aufsehen hatte sein persönliches Geburtstagsständchen für Kim Jong Un vor drei Jahren erregt. Ebenso skeptisch wurde vor allem in der US-amerikanischen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen, dass Rodman den nordkoreanischen Machthaber einmal als "Freund fürs Leben" bezeichnete.

Dennis Rodman: "Das ist gerade nicht mein Ziel"

Angesprochen auf Vermutungen, dass Rodman vor Ort auch über vier in Nordkorea inhaftierte Amerikaner sprechen wolle, sagte der Ex-Profi der Chicago Bulls: "Das ist gerade nicht mein Ziel." Unter anderem sitzt derzeit ein Student der Universität von Virginia im Gefängnis, weil er versucht haben soll, bei einer Reise durch das Land ein Propaganda-Plakat zu stehlen. Dafür wurde er zu 15 Jahren Haft verurteilt. Bereits in der Vergangenheit hatten Besuche hochrangiger Amerikaner - unter anderen der damaligen Präsidenten Jimmy Carter und Bill Clinton - dazu beigetragen, in Nordkorea festgehaltene US-Bürger zu befreien.

Trotz Rodmans Dementi glauben US-Medien wie die "Washington Post", dass sich der 56-Jährige auch für seinen alten Weggefährten Trump auf die Reise gemacht hat, um "in einem ersten und wichtigen Schritt" die Spannungen zwischen Pjöngjang und Washington zu mindern. Nicht nur die kurze Dauer des Trips spräche dafür: Donnerstag will Rodman zurück in den USA sein, dann werde er laut eigener Ankündigung auch öffentlich über seine "Mission" sprechen.

Als Trump den Kandidaten Rodman feuerte

Der US-Präsident und Rodman kennen sich schon länger. Rodman nahm 2009 und 2013 gleich an zwei Staffeln von Trumps TV-Show "Celebrity Apprentice" teil - beim ersten Mal nannte Trump den früheren NBA-Paradiesvogel einen "anstrengenden Typen", in der zweiten Staffel wurde Rodman von Trump gefeuert, weil er den Namen seiner Frau Melania falsch ("Milania") geschrieben hatte.

"Dennis, you're fired!", hatte Trump damals gesagt. "Tatsache ist, dass du ihren Namen falsch geschrieben hast, also, Dennis, hast du verloren." Vielleicht ist Rodmans Reise nach Nordkorea bei aller politischen Brisanz also auch eine Art privater Wiedergutmachung.