Wahlleugnerin Kari Lake "Sie ist dort jede Nacht": Donald Trump hat wohl eine neue Mitbewohnerin in Mar-a-Lago

Kari Lake
Erstaunlich unbeschriebenes Blatt: Kari Lake bei einem Auftritt in Arizona
© Rebecca Noble/Getty Images / AFP
Kari Lake ist vor allem dafür bekannt, seit zwei Jahren ihre Wahlniederlage zu leugnen. Ihre Ambitionen auf ein politisches Amt aber sind groß, weswegen sie nun die Nähe von Donald Trump in seinem Anwesen in Florida sucht – im wörtlichen Sinn. 

Donald Trump braucht eine Frau. Gerne deutlich jünger, eine, die vor den Kameras einen guten Eindruck macht. Vielleicht sogar jemand mit nicht-weißen Wurzeln und, im Idealfall, aus einem wichtigen, weil wahlentscheidenden Bundesstaat. Nikki Haley könnte diese Person sein, könnte die Vize-Präsidentschaftskandidatin werden, mit der Trump in den Wahlkampf zieht: 51 Jahre alt, indische Eltern, politisch erfahren und eine der wenigen Weggefährtinnen, die unbeschädigt seine Präsidentschaft überstanden haben. Doch fürs erste will Haley selbst für das höchste Amt der USA kandidieren, weswegen nun ein anderes Fangirl die Nähe Donald Trumps sucht – und zwar im wörtlichen Sinn.

"Es gibt eine Suite, in der sie im Grunde lebt"

"Kari Lake ist dort jede Nacht. Sie ist dort die ganze Zeit. Es gibt eine Suite, in der sie im Grunde lebt", zitiert das US-Magazin "People" eine nicht näher genannte Person aus dem Umfeld des Ex-Präsidenten. Dort, das ist Mar-a-Lago, das Anwesen von Donald Trump im Sonnenschein-Staat Florida. Und Kari Lake ist eine frühere Fernsehjournalistin, die erfolglos für das Gouverneursamt von Arizona kandidiert hat. Seitdem tourt sie als Art weiblicher Donald Trump durch das Land.

Der "People"-Quelle zufolge, verbringt Lake einen Großteil ihrer Zeit auf Trumps Anwesen in der Hauptsaison, also in den Wintermonaten. Die Anlage ist nicht nur Wohnsitz des Ex-Präsidenten sondern auch Club und Resort. Eine Nacht schlägt mit rund 2000 US-Dollar zu Buche. Kari Lake sei erstmals in Mar-a-Lago aufgeschlagen, nachdem Trump seine erneute Kandidatur bekanntgegeben hatte, so "People" weiter. "Sie arbeitet an einem Deal. Sie will schnell etwas Größeres, um ihre Niederlage in Arizona zu kompensieren", sagt der Informant oder die Informantin dem US-Magazin.

"People" schreibt in der Geschichte auch ausdrücklich von Trumps Ehefrau Melania, die sich bei Aufenthalten in Florida weitgehend zurückhalten würde. Dass Kari Lake ebenfalls verheiratet und meist mit ihrem Mann unterwegs ist, wird dagegen mit keinem Wort erwähnt. Ganz offenkundig schwingt im "People"-Beitrag die nicht besonders unterschwellige Botschaft mit, dass Trump und Lake eine Affäre haben könnten. Alles Absicht, um den beiden zu schaden, zürnen konservative Stimmen in den sozialen Medien.

Erstaunlich unbeschriebenes Blatt

Die 53-jährige Lake ist politisch ein erstaunlich unbeschriebenes Blatt. Lange war sie eine Newsmoderatorin bei einem lokalen Sender in Phoenix, Arizona, bis sie begann auf ihrem Twitter-Profil zunehmend Falschmeldungen zu posten. Mit der Corona-Pandemie entfremdetet sie sich vom TV-Journalismus, 2021 verließ sie den Sender. Im Laufe der Zeit war sie sowohl Mitglied bei den Republikanern als auch den Demokraten. So unterstützte sie bis 2008 die demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry und Barack Obama. Selbst aber war sie nie aktiv.

Bis eben vor zwei Jahren, als sie im heimatlichen Arizona im Südwesten der USA als Gouverneurin kandidierte und schnell zum Star der äußersten Rechten wurde. Mit Unterstützung von Donald Trump setzte sie sich bei den innerparteilichen Vorwahlen gegen eine moderate Kontrahentin durch. Es war das klare Zeichen, dass Trumps Make-America-Great-Again-Bewegung die Hoheit über die republikanische Partei übernommen hat. Entsprechend extrem sah ihr politisches "Programm" aus: die Wahlen werden von Linken "gestohlen", die sie als Gouverneurin sofort verhaften lassen würde. An den Schulen muss wieder (christlich) gebetet und die Rechte der Waffenbesitzer müssen gestärkt werden.

Trotz dieser überschaubaren Positionen und ihrer fehlenden Erfahrung mit öffentlichen Ämtern, lieferte sich Lake ein äußerst enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit ihrer demokratischen Kontrahentin Katie Hobbs. Am Ende fehlten Lake 17.000 Stimmen zum Sieg. Weil sie ihre Niederlage nicht akzeptieren konnte, zog sie vor Gericht – und verlor alle Prozesse. Seitdem dürstet sie nach Wiedergutmachung. Auch ein Posten im US-Senat, einer der beiden Parlamentskammern, könnte sie sich vorstellen, heißt es.

Donald Trumps Hilfe nötig

Ganz gleich ob Senatorin oder Vizepräsidentschaft – für beide Wahlkämpfe wäre sie auf die Hilfe von Donald Trump angewiesen. Bis der eine Entscheidung getroffen hat, tourt Kari Lake mit ihrem Buch durch die Lande. "Unafraid" (Unerschrocken) heißt ihre Biografie. Obwohl noch relativ neu im Geschäft, kassiert sie dabei schon ab wie die Großen: Für das Buch mit Widmung verlangt Lake 250 Dollar, mit einem gemeinsamen Foto: 750 Dollar. Erster Auftritt: 29. Juni in Trumps Sommeranwesen, seinem Golfclub in Bedminster, New Jersey.

Quellen: The Hill, "People", 270towin.com, Kari Lake auf Twitter