Gordon Brown Krieg gegen Irak war richtig

Wenige Wochen vor der britischen Parlamentswahl hat Premierminister Gordon Brown den Irak-Krieg öffentlich verteidigt.

Wenige Wochen vor der britischen Parlamentswahl hat Premierminister Gordon Brown den Irak-Krieg öffentlich verteidigt. "Wir haben die richtige Entscheidung aus den richtigen Gründen getroffen", sagte Brown am Freitag vor einem Untersuchungsausschuss zu dem 2003 begonnenen Einsatz. Als damaliger Finanzminister habe er auch nicht an der falschen Stelle gespart und dadurch das Leben britischer Soldaten aufs Spiel gesetzt, wie es ihm Hinterbliebene vorwerfen. Der Streit über eine mangelnde Ausrüstung der Streitkräfte ist auch ein wichtiges Thema im Afghanistan-Krieg.

Der Irak-Krieg hatte in Großbritannien zu innenpolitischem Streit und wütenden Protesten in der Bevölkerung geführt. Der damalige Premierminister Tony Blair hatte bei seiner Aussage vor dem Ausschuss im Januar trotz zahlreicher getöteter Soldaten keine Reue gezeigt, wofür er kritisiert worden war. Dagegen drückte Brown in seiner Eröffnungserklärung sein Bedauern aus. "Ich glaube, dies ist die schwerste Entscheidung für uns alle - die Entscheidung, in den Krieg zu ziehen", sagte Brown.

Zugleich erinnerte der Premierminister daran, wie der damalige irakische Präsident Saddam Hussein eine Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen abgelehnt habe. "Mein Eindruck war und ist, dass wir keine funktionierende Staatengemeinschaft haben können, wenn es Terroristen gibt, die die Regeln brechen, oder Aggressorstaaten, die sich nicht an die Gesetze der internationalen Gemeinschaft halten", sagte Brown. Die vermeintliche Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen, die von den USA und Großbritannien 2003 als Hauptgrund für den Angriff auf den Irak angeführt worden waren, sprach Brown im Gegensatz zu Blair nicht explizit an.

In Großbritannien muss spätestens Anfang Juni ein neues Parlament gewählt werden. Brown hat bislang noch kein Datum für die Abstimmung festgesetzt. In jüngsten Umfragen konnte Browns Labour-Partei wieder Boden auf die oppositionellen Konservativen gutmachen, die mehrere Monate deutlich vorne gelegen hatten. Nun gibt es aber auch die Möglichkeit, dass Brown mit einer Minderheitsregierung an der Macht bleiben könnte, mit der er sich um die Unterstützung kleinerer Parteien bemühen müsste.

Reuters
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