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Zwielichtiger Milliardär Bill Clinton in Frauenkleidung: Bizarres Gemälde befeuert Verschwörungstheorien um Epstein

Bill Clinton in baluem Kleid und roten High Heels - Oil on canvas
Hing prominent in der New Yorker Villa von Jeffrey Epstein - Bill Clinton in Öl, gekleidet in ein blaues Kleid und rote High Heels.
© Twitter
Die USA lachen über ein Gemälde: Bill Clinton im blauen Kleid. Doch die Tatsache, dass es im Haus von Jeffrey Epstein hing, gibt Verschwörungstheorien um den Tod des zwielichtigen Milliardärs in der Gefängniszelle neue Nahrung.

Er wurde tot in seiner Zelle aufgefunden, er war angeklagt des sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen und er hatte krude Pläne, durch die Verbreitung seines Erbgutes die menschliche Rasse zu verbessern. Dem Skandal um US-Millardär Jeffrey Epstein fehlt schon jetzt kaum eine pikante Zutat. Dazu gehört auch, dass der erfolgreiche Unternehmer in der US-Elite bestens vernetzt war; auch US-Präsident Donald Trump gehörte - zumindest vor seiner Amtszeit - zu den Gästen exklusiver Partys des exzentrischen Investmentbankers. Nun kommt eine weitere bizarre Einzelheit hinzu: All' die prominenten Gäste in Epsteins 56-Millionen-Dollar-Stadthaus in New York standen offenbar unter einem Ölgemälde, das Ex-Präsident Bill Clinton in Frauenkleidern zeigt.

Auf dem etwa ein Meter mal ein Meter großen quadratischen Bild ist der demokratische Politiker zu sehen, wie er hingegossen auf einen Sessel im Oval Office sitzt. Er trägt dabei hochhackige rote Schuhe und ein schulterfreies blaues Kleid und deutet mit einem Zeigefinger auf den Betrachter. Gemalt wurde es von der in New York lebenden australischen Künstlerin Petrina Ryan-Kleid und trägt den Titel "Parsing Bill" [in etwa: "Bill, analysierend"]. Es wurde vom Online-Auktionshaus Saatchi Art verkauft. Und seit die US-Ausgabe des britischen "Daily Mail" darüber berichtet hat, dass eine Besucherin in Epsteins Villa bestätigt habe, dass das Clinton-Gemälde dort unübersehbar an der Wand hing, macht das Gemälde die Runde durch die sozialen Medien - und der ohnehin bizarre Fall Epstein hat ein pikantes Detail mehr.

Eingang zum New Yorker Stadthaus von Jeffrey Epstein
Eingang zu Jeffrey Epsteins Stadthaus an der Upper East Side in Manhattan. Hier hing das bemerkenswerte Bild von Ex-US-Präsident Bill Clinton in Frauenkleidung.
© Benno Schwinghammer / DPA

Clinton-Gemälde: "Jeder hat das Bild gesehen"

"Es hing dort an einer prominenten Stelle, gleich wenn man reinkam rechts in einem weiteren Raum", zitiert die "New York Post" eine Quelle aus der Strafverfolgungsbehörde. "Jeder hat das Bild gesehen, hat gelacht und gegrinst." Man darf sich also vorstellen, wie der zwielichtige Finanzier mit hochrangigen Unternehmern, Politikern und Wissenschaftlern beispielsweise seine kruden Pläne von einer Besamungsranch zur Verbreitung seiner DNA diskutierte, während über ihnen ein Bill Clinton in Frauenkleidern hing. Das noch dazu in einem blauen Kleid in jenem Stil, der Monica Lewinsky zugeschrieben wird - jener Praktikantin im Weißen Haus, mit der Clinton eine Affäre hatte, was ihn fast das Amt gekostet hätte. Vor allem aber: Jeder, der in der New Yorker Upper class verkehrt, dürfte das Bild kennen.

Die Künstlerin selbst fiel angeblich aus allen Wolken, als sie erfuhr, dass ihr Bild in Epsteins Stadthaus hängt. "Als Studentin an der New Yorker Kunstakademie habe ich 2012 im Rahmen meiner Masterarbeit Bilder von den Präsidenten Clinton und Bush gemalt", berichtete Petrina Ryan-Kleid der Zeitung. Bei einer Spendenaktion der Akademie sei ihr Bild an einen Bieter verkauft worden. "Ich hatte keine Ahnung, wer der Käufer war", erinnert sich die Malerin. Wie bei den meisten ihrer Bilder habe sie über die Jahre den Überblick verloren, wo sie geblieben seien. Umso größer sei die Überraschung gewesen zu erfahren, dass das Bild in Epsteins Haus hänge.

Tod von Jeffrey Epstein: Kein Hinweis auf Verschwörung

Die merkwürdige Clinton-Darstellung soll aber nicht das einzige bemerkenswerte Kunst- und Ausstattungsstück in der Stadtvilla gewesen sein. So soll der verurteilte Pädophile, der einst nur dank eines Deals einer Gefängnisstrafe entging, habe auch einen präparierten Tiger und einen ausgestopften Pudel in der Wohnung ausgestellt. An der Decke habe eine Schaufensterpuppe gehangen, gekleidet in ein Hochzeitskleid. Und an der Wand habe ein angeblich Millionen schweres Bild gehangen, auf dem eine Frau ihre nackte Brust bedeckt. "Es war alles so seltsam", zitiert die "New York Post" einen Hedgefondsmanager, der einmal bei Epstein zu Gast war.

Es sind nicht zuletzt solche Detailberichte aus der New Yorker Elite, die Theorien, der 66-Jährige sei in der Haft Opfer einer Verschwörung geworden, Nahrung geben. Ob angeblich die Clintons dahinterstecken, Präsident Trump oder jemand ganz anderes - die Antwort hängt auch vom politischen Standpunkt des Betrachters ab. Die Feindseligkeit in der Debatte passt zum vergifteten politischen Klima in den USA. Die besten Investigativteams des Landes jedenfalls, Reporter der "New York Times", der "Washington Post" oder von CNN, haben bisher offenbar keine Beweise für die Verwicklung von Angehörigen der US-Elite in Epsteins mutmaßliche Verbrechen finden können. Doch Vorwürfe mutmaßlicher Opfern kursieren. Und der Skandal lässt das Land vorerst nicht ruhen.

Quellen: "New York Post", "Daily Mail", "Saatchi Art", Nachrichtenagentur DPA

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