Keine Chance für den Frieden Annan wirft Mission Syrien hin

Er hatte einen Friedensplan entworfen und reihenweise Appelle an die Kriegsgegner in Syrien gerichtet - aber konnte das Blutvergießen nicht stoppen. Kofi Annan gibt sein Amt als Sondergesandter auf.

Nach seinen erfolglosen Bemühungen um eine Waffenruhe zieht der internationale Syrien-Sondergesandte Kofi Annan Konsequenzen: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verkündete am Donnerstag in New York, dass Annan seinen Rücktritt eingereicht habe.

"Nicht alle Unterstützung bekommen"

Annan begründete seinen Rückzug bei einer Pressekonferenz in Genf mit dem Hinweis, er habe "nicht alle Unterstützung bekommen, die der Fall verdient". Es gebe "Unstimmigkeiten innerhalb der internationalen Gemeinschaft", was seine Aufgabe erschwert habe. Sein Amt endet am 31. August - dann läuft das aktuelle Mandat des Ghanaers als Sondergesandter aus.

Ban sagte, er nehme die Entscheidung Annans "mit tiefem Bedauern" zur Kenntnis und dankte ihm für seinen "entschlossenen und mutigen" Einsatz. Die Vereinten Nationen würden sich weiter an den diplomatischen Bemühungen zur Beilegung der Krise beteiligen. Mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elaraby, sei er in Gesprächen über einen Nachfolger, sagte Ban.

Russland äußert sein Bedauern

Mit Blick auf die Haltung Russlands und Chinas beklagte der UN-Generalsekretär die "anhaltende Spaltung" des Sicherheitsrats in der Syrien-Frage, die ein "Hindernis für die Diplomatie" geworden sei. Moskau und Peking verhindern mit ihrem Veto eine schärfere Resolution des Sicherheitsrates gegen Assad.

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin bedauerte den Rückzug Annans. Russland habe Annan in seiner Funktion als Sondergesandter "sehr stark" unterstützt.

Waffenstillstand griff nicht

Friedensnobelpreisträger Annan war am 23. Februar von den Vereinten Nationen und der Arabischen Liga damit beauftragt worden, im Syrien-Konflikt zu vermitteln.

Im April hatte der frühere UN-Generalsekretär einen Waffenstillstand zwischen der Regierung von Baschar al Assad und der Oppositionsbewegung ausgehandelt, an den sich beide Seiten in der Folge aber nicht hielten. In den vergangenen Wochen hatte sich der Konflikt in Syrien immer weiter verschärft.

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fw/AFP/DPA