
Boris Kortschewnikow, der Selige
Einen Hauch von Heiligkeit versucht sich auch Boris Kortschewnikow anzueignen. Seine TV-Karriere startete er noch in den 90er Jahren. Zunächst waren es vor allem Unterhaltungsformate, die Kortschewnikow übernahm. 2013 bis 2017 moderierte er unter anderem eins der beliebtesten Formate im russischen Fernsehen: die Talkshow "Live-Sendung" auf dem Sender Rossija 1, die vor allem für ihren Trash-Content bekannt ist.
In den letzten Jahren hat er aber den orthodoxen Glauben für sich entdeckt. Im Mai 2017 wurde er zum Generaldirektor und Generalproduzent des ersten orthodoxen Fernsehsenders Spas (Erlöser, Heiland) – mit dem Segen des Patriarchen Kyrill II, dem aktuellen Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und ehemaligen KGB-Agenten. Das Ziel des Senders ist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch religiöse und nationalistische Sendungen. Kortschewnikow gibt sich demonstrativ orthodox und publizierte 2020 ein Buch mit dem Titel "Der Name Russlands. Spirituelle Geschichte des Landes".
Die Zuschauer des russischen Fernsehers können Kortschewnikows Predigten derzeit gleich in zwei Sendungen lauschen. Auf dem Sender Rossija 1 moderiert er die Formate "Menschenschicksal" und "Leben und Schicksal". In seinen Sendungen dürfen seine Gäste etwa ungehindert erzählen, die Welt sei eine Scheibe.
Im Gegensatz zu seinen Propagandisten-Kollegen zeichnet sich Kortschewnikow aber nicht durch obszönes Vokabular aus, sondern durch eine honigweiche Stimme und eine selig anmutende Redensart. In dieser Manier brach er vor einiger Zeit auch in der Sendung von Wladimir Solowjow in Tränen aus, als er über Wehrdienstverweigerer sprach. Diejenigen seiner Landsleute, die nicht an die Front gehen wollen, bezeichnete er als "Müll" und "Nullen". Gott werde Wehrdienstverweigerer und Gegner des Kriegs in der Ukraine "erledigen".
Als Ziel des Angriffskriegs auf die Ukraine gibt Kortschewnikow gerne den "Schutz der Russen vor Satanismus und der Propaganda nichttraditioneller Beziehungen" aus. Als "nichttraditionelle Beziehung" wird in Russland alles bezeichnet, was nicht heterosexuell ist. Dabei halten sich seit Jahren die Gerüchte, Kortschewnikow sei selbst homosexuell.
Wegen der Verbreitung russischer Propaganda steht Kortschewnikow auf den Sanktionslisten aller EU-Länder, der Ukraine und der Schweiz.
In den letzten Jahren hat er aber den orthodoxen Glauben für sich entdeckt. Im Mai 2017 wurde er zum Generaldirektor und Generalproduzent des ersten orthodoxen Fernsehsenders Spas (Erlöser, Heiland) – mit dem Segen des Patriarchen Kyrill II, dem aktuellen Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und ehemaligen KGB-Agenten. Das Ziel des Senders ist die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch religiöse und nationalistische Sendungen. Kortschewnikow gibt sich demonstrativ orthodox und publizierte 2020 ein Buch mit dem Titel "Der Name Russlands. Spirituelle Geschichte des Landes".
Die Zuschauer des russischen Fernsehers können Kortschewnikows Predigten derzeit gleich in zwei Sendungen lauschen. Auf dem Sender Rossija 1 moderiert er die Formate "Menschenschicksal" und "Leben und Schicksal". In seinen Sendungen dürfen seine Gäste etwa ungehindert erzählen, die Welt sei eine Scheibe.
Im Gegensatz zu seinen Propagandisten-Kollegen zeichnet sich Kortschewnikow aber nicht durch obszönes Vokabular aus, sondern durch eine honigweiche Stimme und eine selig anmutende Redensart. In dieser Manier brach er vor einiger Zeit auch in der Sendung von Wladimir Solowjow in Tränen aus, als er über Wehrdienstverweigerer sprach. Diejenigen seiner Landsleute, die nicht an die Front gehen wollen, bezeichnete er als "Müll" und "Nullen". Gott werde Wehrdienstverweigerer und Gegner des Kriegs in der Ukraine "erledigen".
Als Ziel des Angriffskriegs auf die Ukraine gibt Kortschewnikow gerne den "Schutz der Russen vor Satanismus und der Propaganda nichttraditioneller Beziehungen" aus. Als "nichttraditionelle Beziehung" wird in Russland alles bezeichnet, was nicht heterosexuell ist. Dabei halten sich seit Jahren die Gerüchte, Kortschewnikow sei selbst homosexuell.
Wegen der Verbreitung russischer Propaganda steht Kortschewnikow auf den Sanktionslisten aller EU-Länder, der Ukraine und der Schweiz.
© Sergei Karpukhin/TASS PUBLICATION