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Krieg in der Ukraine Nordkorea liefert nach US-Angaben Waffen an Söldnergruppe Wagner

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un verkauft nach US-Erkenntnissen Waffen an die berüchtigten Wagner-Söldner
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un verkauft laut dem Weißen Haus Waffen an die berüchtigten Wagner-Söldner für Russlands Krieg gegen die Ukraine
© KCNA / DPA
Nordkorea unterstützt den USA zufolge die Söldnergruppe Wagner bei ihren Angriffen auf die Ukraine. Demnach hat das Regime von Diktator Kim Jong Un Russlands besonders brutaler Schattenarmee bereits Granaten und Raketen geliefert.

Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung Waffen an die russische Söldnergruppe Wagner geliefert. Die Lieferung habe Granaten und Raketen umfasst und die Söldnergruppe habe dafür bezahlt, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. Dies sei ein Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates.

Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield teilte mit, das Regime von Staatschef Kim Jong Un habe die Waffen im vergangenen Monat geschickt. "Es ist verabscheuungswürdig, dass Russland, ein permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats – in Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrats – nun Waffen aus Nordkorea und aus dem Iran benutzt, um seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen", so Thomas-Greenfield.

USA erwarten weitere Unterstützung von Wagner durch Nordkorea

Nach Aussage von Kirby rechnet Washington damit, dass Nordkorea noch mehr Waffen schickt: "Wir gehen davon aus, dass die Menge an Material, die an Wagner geliefert wurde, die Dynamik auf dem Schlachtfeld und in der Ukraine nicht verändern wird, aber wir sind auf jeden Fall besorgt, dass Nordkorea plant, mehr militärische Ausrüstung zu liefern."

Die Söldnergruppe Wagner ist an mehreren Kriegsschauplätzen in der Welt tätig und kämpft auch an der Seite Russlands in der Ukraine. Kirby schätzt, dass die Gruppe derzeit rund 50.000 Menschen in der Ukraine stationiert hat. Davon seien 10.000 Söldner und 40.000 aus russischen Gefängnissen Rekrutierte.

Die Vereinigten Staaten gehen Kirby zufolge davon aus, dass die Söldnergruppe künftig zunehmend in Rivalität zur russischen Armee und verschiedenen Ministerien stehen wird. Seit Monaten verlasse sich die russische Armee darauf, dass die Gruppe Wagner Kämpfe in bestimmten Gebieten Donbass im Osten der Ukraine führt. "In einigen Fällen sind russische Offiziere tatsächlich den Befehlen von Wagner unterworfen."

Die Söldnergruppe um ihren Chef Jewgeni Prigoschin gebe jeden Monat mehr als 100 Millionen US-Dollar (mehr als 94 Millionen Euro) für ihren Einsatz in der Ukraine aus, erklärte Kirby. Allerdings seien die Truppen "schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet". Zudem erlitten sie auf dem Schlachtfeld schwere Verluste. Prigoschin drehe Menschen in der Ukraine "buchstäblich durch den Fleischwolf", sagte Kirby. Er nehme keinerlei Rücksicht auf Menschenleben, schon gar nicht auf ukrainische. "Aber ich würde so weit gehen zu sagen, auch nicht auf russische."

Kirby kündigte an, dass die US-Regierung "in den nächsten Wochen" weitere Maßnahmen gegen die Gruppe ergreifen werde. Washington hat bereits Sanktionen gegen die Organisation verhängt.

Die Söldnergruppe Wagner gilt als Russlands Schattenarmee. Ihre Kämpfer sind neben der Ukraine unter anderem auch in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. Den Söldnern werden schwere Verstöße gegen Menschenrechte vorgeworfen, darunter Folter und gezielte Tötungen.

DPA AFP

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