Pariser Regierung Reformgesetz wird ersetzt

Die französische Regierung will das umkämpfte Gesetz zum Abbau des Kündigungsschutzes für Jungarbeitnehmer "sofort" durch eine Neuregelung ersetzen. Damit zieht sie die Konsequenz aus elf Wochen andauernden heftigen Protesten.

Die französische Regierungspartei UMP will nach Gesprächen mit Vertretern von Gewerkschaften und Studenten ihre Vorschläge für eine Überarbeitung der umstrittenen Arbeitsrechtsreform vorlegen. Die Neufassung basiere auf einer Zusammenfassung der dreitägigen Gespräche mit den Sozialpartnern, erklärte Bernard Accoyer, der Präsident der UMP-Fraktion in der Nationalversammlung, am Freitag in Paris. Über den Inhalt sagte er nichts.

Die Beteiligten hätten bei den Gesprächen die Gelegenheit gehabt, ihre Haltung darzulegen und Lösungsvorschläge zu machen, sagte Accoyer. Staatspräsident Jacques Chirac forderte Accoyer und den Präsidenten der UMP-Fraktion im Senat, Josselin de Rohan, auf, das Gesetz zu überarbeiten. Wann die Neufassung vorgelegt werden würde, war zunächst nicht bekannt.

Die Protestierenden haben eine Reaktion bis zur Osterpause des Parlaments am 15. April gefordert. Bei den Protesten gegen die Arbeitsrechtsreform in Frankreich ist es am Freitag in Paris zu einem Zwischenfall gekommen. Ein Autofahrer fuhr auf dem Boulevard Saint-Michel in eine Gruppe von Demonstranten. Zehn Menschen seien leicht verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit.

Die aufgebrachten Demonstranten stürzten den Wagen um. Die Polizei griff ein, bevor sie den Fahrer herauszerren konnten. An landesweiten Demonstrationen gegen den Ersteinstellungsvertrag haben sich zwei Mal mehr als eine Million Menschen beteiligt. An etlichen Universitäten wurde der Lehrbetrieb ganz oder teilweise eingestellt.

AP

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