Russischer Angriffskrieg Großbritannien will Challenger-Kampfpanzer an Ukraine abgeben

Britische Soldaten arbeiten an einem Challenger 2 Kampfpanzer während der Übung
Britische Soldaten arbeiten an einem Challenger 2 Kampfpanzer während der Übung
© Adrian Dennis / AFP
Nachdem Frankreich, Deutschland und die USA kürzlich angekündigt hatten, Schützenpanzer in die Ukraine liefern zu wollen, geht Großbritannien noch einen Schritt weiter. Premierminister Rishi Sunak hat Kiew Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zugesagt.

Großbritannien will der Ukraine Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zur Verfügung stellen. Das sagte der britische Premierminister Rishi Sunak in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wie der britische Regierungssitz Downing Street am Samstag in London mitteilte.

Der Premierminister habe erklärt, "unsere Unterstützung für die Ukraine zu intensivieren, einschließlich der Bereitstellung von Challenger-2-Panzern und zusätzlichen Artilleriesystemen", wurde ein Downing-Street-Sprecher zitiert. Sunak und Selenskjy begrüßten andere ähnliche Ankündigungen, einschließlich des Angebots Polens, Leopard-Panzer für eine Kompanie zur Verfügung zu stellen – das wären in der Regel 14 Stück.

In dem Gespräch seien sich die beiden Regierungschefs einig gewesen, dass jüngste ukrainische Siege genutzt werden müssten, "um die weltweite militärische und diplomatische Unterstützung für die Ukraine zu beschleunigen", heißt es in einer Pressemitteilung der britischen Regierung.

Panzer gelten als wichtig für die Rückeroberung besetzter Gebiete. Bislang erhielt die Ukraine aber nur Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion, die im Bestand osteuropäischer Nato-Länder waren.

Bundesregierung lehnt bislang Lieferung deutscher Leopard-Kampfpanzer ab

Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung des deutschen Leopard 2, der den russischen Panzern technisch überlegen ist. Die Bundesregierung lehnt diesen Schritt bislang aber unter dem Verweis ab, andere Verbündete hätten auch keine modernen Kampfpanzer an die Ukraine abgegeben. Dahinter stand auch die Befürchtung, die Nato könne in den Krieg in der Ukraine hineingezogen werden. 

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© Philipp Schulze/ / Picture Alliance
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Mit der Ankündigung Londons dürfte die Argumentation der Bundesregierung noch schwerer aufrechtzuerhalten sein. Erst kürzlich hatte sie entschieden, Schützenpanzer vom Typ Marder an die Ukraine zu liefern. Selenskyj dankte Sunak per Twitter für seine Unterstützung und betonte, die Entscheidung werde "das richtige Signal an andere Partner aussenden". 

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Russland hält über zehn Monate nach Beginn der Invasion einschließlich der 2014 annektierten Krim gut 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. Die Ukraine ist nahezu komplett von westlichen Waffenlieferungen abhängig. Berlin hat neben leichten Waffen und Munition bereits schwere Panzerhaubitzen und Flugabwehrsysteme geliefert. Dazu wurde die Lieferung von 40 Schützenpanzern des Typs Marders in Aussicht gestellt.

DPA
yks