Das gute, alte "Wie du mir, so ich dir" gibt es auch auf diplomatischer Ebene. Dort heißt es etwas höflicher "Maßnahmen auf Grundlage der Gegenseitigkeit", meint aber im Wesentlichen dasselbe. Nachdem also der Westen Russland wegen der Ukraine-Invasion ungewohnt einhellig mit weitreichenden Sanktionen belegt hat, reagiert nun der Kreml ebenfalls mit Strafmaßnahmen. Betroffen sind bislang Vertreter der Vereinigten Staaten und Kanadas. Ganz oben auf der Liste stehen die Staats- und Regierungschefs der beiden Länder, US-Präsident Joe Biden und Premierminister Justin Trudeau.
13 Amerikaner und 313 Kanadier dürfen künftig nicht mehr nach Russland einreisen. Als Grund für das "Hausverbot" nennt das russische Außenministerium "Russenfeindlichkeit". So heißt es etwa über die Sanktionen gegen die Amerikaner: "Dieser Schritt ist Gegenmaßnahme und Konsequenz des extremen russophoben Kurses der US-Regierung", zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass aus dem Schreiben des Ministeriums. Und: Weitere Namen könnten künftig hinzukommen, wenn diese Personen sich russophob verhielten oder einen "Beitrag zur Aufstachelung zum Hass gegen Russland" leisten würden. Über die Strafen gegen die Kanadier heißt es: Sie seien eine Reaktion auf die "unverschämte Feindseligkeit des derzeitigen kanadischen Regimes".
Einreiseverbot für kanadische Parlamentarier
Neben den Spitzen der US-Regierung stehen auch Namen wie Daleep Singh, Vize-Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Vize-Finanzminister Adewale Adeyemo, Entwicklungshilfe-Chefin Samantha Power und die Vorsitzende der Außenhandelsbank Reta Jo Lewis auf der schwarzen Liste. In Kanada gilt das Einreiseverbot außer für die Regierungsvertreter auch für nahezu alle Parlamentsabgeordnete. Sehen Sie hier, wer alles nicht nach Russland einreisen darf: