Einbeck: Russisch sprechender Mann wirft ukrainisches Kind über Brückengeländer +++ Russischer und türkischer Außenminister sprechen über Neuauflage von Getreideabkommen +++ Ukraine greift offenbar mit Karton-Drohnen an +++ Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 555. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Martin Thiele
Russland hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen nahe der ostukrainischen Stadt Kupjansk eingenommen. "In Richtung Kupjansk haben Einheiten der Truppengruppe West ihre taktische Position verbessert, indem sie feindliche Festungen und Schlüsselhöhen erobert haben", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Es erklärt zudem, die ukrainischen Streitkräfte hätten "erhebliche" Verluste erlitten. Zuvor hatten am Freitag örtliche ukrainische Behörden Angriffe auf mehrere Orte gemeldet.
Russland hat große Anstrengungen unternommen, um die Kontrolle über das im vergangenen Jahr von der Ukraine zurückeroberte Gebiet um Kupjansk zurückzuerlangen. In den vergangenen Tagen hatte die russische Armee erklärt, in der Region vorzurücken. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach zuletzt von "sehr intensiven" Kämpfen in der Region Kupjansk. Anfang August hatten die Behörden die Evakuierung von nahe Kupjansk lebender Menschen angeordnet.
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Martin Thiele
Wegen eines Angriffs auf einen zehn Jahre alten ukrainischen Jungen in Einbeck hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen versuchten Totschlags gegen einen Unbekannten eingeleitet.
Der Mann soll den Jungen über ein Brückengeländer geworfen und so verletzt haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Der Junge hielt sich demnach zuvor mit mehreren anderen Kindern aus der Ukraine an der Brücke in der Kleinstadt in Niedersachsen auf. Der Unbekannte soll sich auf Russisch darüber beschwert haben, dass die Kinder Ukrainisch sprachen. Er forderte sie auf, Russisch zu sprechen. Den Ermittlungen zufolge soll der Mann zudem gesagt haben, "dass die Ukraine den Krieg angefangen" habe.
Wie die Ermittler weiter mitteilen, soll der Mann zunächst einem Mädchen aus der Gruppe an den Haaren gezogen haben. Anschließend soll er dann den zehn Jahre alten Jungen gegriffen und über das Brückengeländer geworfen haben. Der Junge schlug demnach zunächst an Eisenträgern auf, die auf Höhe der Brücke unterhalb des Geländers montiert sind, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Junge wurde dabei am Kopf und am Fuß verletzt. Danach fiel der Junge zwischen den Eisenträgern hindurch in einen Kanal. Als der Zehnjährige dort lag, soll der Täter eine Glasflasche auf ihn geworfen haben. Die Flasche traf den Jungen den Angaben zufolge an der rechten Schulter. Danach flüchtete der Mann. Die Staatsanwaltschaft wertet den Angriff, zu dem es bereits am vergangenen Samstag gekommen war, als politisch motiviert.
Der Mann soll den Jungen über ein Brückengeländer geworfen und so verletzt haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Der Junge hielt sich demnach zuvor mit mehreren anderen Kindern aus der Ukraine an der Brücke in der Kleinstadt in Niedersachsen auf. Der Unbekannte soll sich auf Russisch darüber beschwert haben, dass die Kinder Ukrainisch sprachen. Er forderte sie auf, Russisch zu sprechen. Den Ermittlungen zufolge soll der Mann zudem gesagt haben, "dass die Ukraine den Krieg angefangen" habe.
Wie die Ermittler weiter mitteilen, soll der Mann zunächst einem Mädchen aus der Gruppe an den Haaren gezogen haben. Anschließend soll er dann den zehn Jahre alten Jungen gegriffen und über das Brückengeländer geworfen haben. Der Junge schlug demnach zunächst an Eisenträgern auf, die auf Höhe der Brücke unterhalb des Geländers montiert sind, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Junge wurde dabei am Kopf und am Fuß verletzt. Danach fiel der Junge zwischen den Eisenträgern hindurch in einen Kanal. Als der Zehnjährige dort lag, soll der Täter eine Glasflasche auf ihn geworfen haben. Die Flasche traf den Jungen den Angaben zufolge an der rechten Schulter. Danach flüchtete der Mann. Die Staatsanwaltschaft wertet den Angriff, zu dem es bereits am vergangenen Samstag gekommen war, als politisch motiviert.
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Kritik an Einladung des russischen Botschafters zu Nobelpreis
Martin Thiele
Die Einladung des russischen Botschafters zum diesjährigen Nobel-Bankett sorgt in Schweden für Kritik. "Die Nobel-Stiftung entscheidet natürlich, wen sie einladen will. Aber wie viele andere auch war ich sehr überrascht, dass Russland eingeladen wurde", erklärt der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson der Nachrichtenagentur AFP. Mehrere schwedische Politiker erklärten daraufhin, sie würden die Veranstaltung wegen der Einladung des russischen Botschafters boykottieren.
Die Nobel-Stiftung hatte zuvor mitgeteilt, sie werde in diesem Jahr alle Botschafter der in Schweden und Norwegen vertretenen Ländern einladen. Die Stiftung organisiert die jährliche Nobelpreis-Verleihung und das Bankett in Stockholm. Im vergangenen Jahr hatte sie entschieden, den russischen und den belarussischen Botschafter wegen des Kriegs in der Ukraine nicht einzuladen. Auch der iranische Gesandte wurde wegen der Niederschlagung der Proteste in dem Land nicht eingeladen.
„Ich hätte es nicht getan, wenn ich für die Einladungen zu einer Preisverleihung zuständig wäre, und ich verstehe, dass dies viele Menschen sowohl in Schweden als auch in der Ukraine verärgert.“Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson
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Yannik Schüller
Russland hat nach offiziellen Angaben die neue leistungsstarke Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat in Dienst gestellt.
Das sagt der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, im Fernsehen, wie russische Agenturen meldeten. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin im Juni davon gesprochen, dass die Atomrakete bald in Dienst gehen werde.
Das sagt der Leiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, im Fernsehen, wie russische Agenturen meldeten. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin im Juni davon gesprochen, dass die Atomrakete bald in Dienst gehen werde.
Die in unterirdischen Raketenschächten stationierte Waffe mit der Nato-Bezeichnung SS-X-30 Satan 2 kann nach russischen Angaben bis zu 15 einzeln steuerbare Atomsprengköpfe tragen. US-Militärs gehen eher von bis zu zehn Sprengköpfen aus. Mit 208 Tonnen Gesamtgewicht ist die Rakete außerordentlich schwer und hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern.
Die neue Rakete soll die aus den 1980er Jahren stammenden Interkontinentalraketen des Typs RS-20 (Nato: SS-18 Satan) ersetzen.
Die neue Rakete soll die aus den 1980er Jahren stammenden Interkontinentalraketen des Typs RS-20 (Nato: SS-18 Satan) ersetzen.
Im April 2022 hatten die russischen Streitkräfte die RS-28 getestet. Dabei startete die Rakete in Plessezk im europäischen Norden von Russland, die Sprengattrappen erreichten ihre Ziele in Kura auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka. Die Serienproduktion findet in Krasnojarsk in Sibirien statt.
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Bombendrohungen zum Schulstart in Kiew
Yannik Schüller
Am ersten Schultag nach den Sommerferien hat es an den Schulen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Bombendrohungen gegeben.
Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes überprüfe die Kiewer Polizei alle Bildungseinrichtungen, erklärt eine Polizeisprecherin. Über etwaige Evakuierungen entscheiden ihren Angaben zufolge die Schulen und die Polizei.
Mit Unterstützung des Katastrophenschutzes überprüfe die Kiewer Polizei alle Bildungseinrichtungen, erklärt eine Polizeisprecherin. Über etwaige Evakuierungen entscheiden ihren Angaben zufolge die Schulen und die Polizei.
Insgesamt kehrten laut dem Bildungsministerium knapp vier Millionen Schülerinnen und Schüler sowohl virtuell als auch in Präsenz in die Klassenzimmer zurück. Es ist bereits der zweite Start ins neue Schuljahr seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine. Behördenangaben zufolge wurden tausende Schulen vor allem in größeren Städten durch Angriffe beschädigt oder komplett zerstört.
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Yannik Schüller
Die Spitze der Unionsfraktion pocht vor dem Hintergrund des Zögerns von Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf eine rasche Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.
"Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Großbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen, diesen Angriffskrieg für Russlands zurückzudrängen", sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), am Rande der Klausur der Fraktionsspitze in Schmallenberg im Sauerland.
Politikwissenschaftler Carlo Masala, der von der Union zu einer Diskussion über die Themen Außen- und Sicherheitspolitik eingeladen worden war, unterstützte die Forderung nach einer raschen Taurus-Lieferung. Er plädierte aber zugleich dafür, sich in der Debatte von der Fixierung auf einzelne Waffensysteme zu lösen.
"Diese Marschflugkörper sollten geliefert werden, so wie Frankreich und Großbritannien ja auch Marschflugkörper bereits liefern, um der Ukraine weiter auch aus der Luft heraus zu helfen, diesen Angriffskrieg für Russlands zurückzudrängen", sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz (CDU), am Rande der Klausur der Fraktionsspitze in Schmallenberg im Sauerland.
Politikwissenschaftler Carlo Masala, der von der Union zu einer Diskussion über die Themen Außen- und Sicherheitspolitik eingeladen worden war, unterstützte die Forderung nach einer raschen Taurus-Lieferung. Er plädierte aber zugleich dafür, sich in der Debatte von der Fixierung auf einzelne Waffensysteme zu lösen.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte, die Union sei sich einig, die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern zu unterstützen. Zugleich kritisierte er die Fokussierung auf einzelne Waffensysteme als falsches Signal in die Öffentlichkeit. Taurus möge der Ukraine einen Systemvorteil bringen, der Krieg werde dadurch aber nicht entschieden.
Friedrich Merz (CDU, r-l), Carlo Masala und Alexander Dobrindt. Federico Gambarini/dpa
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Yannik Schüller
Beim Angriff einer Drohne auf die russische Atomstadt Kurtschatow im Gebiet Kursk ist offiziellen Angaben zufolge ein Verwaltungsgebäude getroffen worden.
"Die Fassade ist leicht beschädigt", schreibt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, auf seinem Telegram-Kanal. Weitere Schäden, Opfer und Verletzte habe es nicht gegeben.
"Die Fassade ist leicht beschädigt", schreibt der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, auf seinem Telegram-Kanal. Weitere Schäden, Opfer und Verletzte habe es nicht gegeben.
Die Stadt ist benannt nach dem russischen Atomphysiker Igor Kurtschatow. Sie hat etwa 40.000 Einwohner. Sie wurde zum Betrieb des Kernkraftwerks Kursk in den 1970er Jahren gebaut. Sie liegt etwas weniger als 40 Kilometer westlich der Gebietshauptstadt Kursk.
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Russland schützt Krimbrücke offenbar mit Schiffswracks
Yannik Schüller
Russland hat nach britischer Einschätzung besondere Schutzmaßnahmen für die Krimbrücke ergriffen.
Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schreibt das britische Verteidigungsministerium beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.
Mit Stand von Dienstag bestätigten Bilder, dass Russland eine Unterwasserbarriere errichtet habe, schreibt das britische Verteidigungsministerium beim Kurznachrichtendienst X. Dafür seien Schiffswracks und treibende Absperrungen genutzt worden. Im südlichen Teil der Brücke befänden sich mehrere Schiffe im Abstand von 160 Metern.
Die Straße von Kertsch, die das Schwarze Meer und das Asowsche Meer verbindet, sei ein Nadelöhr, um russische Streitkräfte in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja militärisch zu versorgen. "Russland ist sehr abhängig von der Krimbrücke und von Fähren, um die Meerenge zu überqueren", so die Briten. Russland setze etwa auch Rauchgeneratoren und Luftabwehrsysteme ein.
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Yannik Schüller
In Russland hat die Luftabwehr nach russischen Angaben eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt Moskau zerstört.
In der Nähe von Ljuberzi östlich von Moskau habe die Luftabwehr "einen erneuten Versuch, eine Drohne nach Moskau zu fliegen, vereitelt", erklärt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin im Onlinedienst Telegram. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Opfer oder Schäden. Die Rettungsdienste sind vor Ort."
In der Nähe von Ljuberzi östlich von Moskau habe die Luftabwehr "einen erneuten Versuch, eine Drohne nach Moskau zu fliegen, vereitelt", erklärt Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin im Onlinedienst Telegram. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Opfer oder Schäden. Die Rettungsdienste sind vor Ort."
An den Hauptstadtflughäfen Domodedowo und Wnukowo war nach Angaben der russischen Tageszeitung Iswestija der Flugverkehr ausgesetzt. Schon gestern hatte Russland den Abschuss einer Drohne mit dem Ziel Moskau vermeldet.
Die Drohnenangriffe auf das russische Territorium und die annektierte Krim-Halbinsel haben in den vergangenen Wochen zugenommen. Vor allem die Hauptstadt Moskau wird dabei zum Ziel.
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Yannik Schüller
Sowohl in Russland als auch in der Ukraine beginnt heute das neue Schuljahr. In der Ukraine sind dabei viele Schülerinnen und Schüler angesichts des russischen Beschusses weiter auf Fernunterricht angewiesen.
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Russischer und türkischer Außenminister sprechen über Neuauflage von Getreideabkommen
Yannik Schüller
Die Außenminister Russlands und der Türkei haben in Moskau über eine mögliche Neuauflage der Vereinbarungen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer gesprochen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow verlangte dafür vom Westen Garantien, dass auch sein Land Getreide und Dünger ungehindert ausführen dürfe. Dann sei Russland bereit, zu dem Mitte Juli ausgesetzten Getreideabkommen zurückkehren, sagte er.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow verlangte dafür vom Westen Garantien, dass auch sein Land Getreide und Dünger ungehindert ausführen dürfe. Dann sei Russland bereit, zu dem Mitte Juli ausgesetzten Getreideabkommen zurückkehren, sagte er.
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DPA · AFP
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