Moskau kritisiert geplante Munitionslieferung der USA +++ Ukraine und Russland greifen sich gegenseitig mit Drohnen an +++ USA schnüren neues Milliardenpaket für Kiew +++ Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 561. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Rune Weichert
Die Außenminister der nordischen und baltischen Staaten sagen der Ukraine weitere Hilfe bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zu. "Eines ist klar: Als Freunde stehen wir zusammen und unterstützen die Ukraine, die diesen Krieg gewinnen wird", sagt der gastgebende lettische Noch-Regierungschef und Interim-Außenminister Krisjanis Karins nach einem Treffen der Staatengruppe in Riga. Im Mittelpunkt der Gespräche stand nach Angaben von Karins, wie man der Ukraine besser helfen und die Zusammenarbeit besser koordinieren kann. Es sei zudem besprochen worden, wie Ländern, die weiter von Europa entfernt liegen, vermittelt werden könne, dass "Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine in Wirklichkeit ein imperialistischer Krieg" sei, sagt Karins. Einig sei man sich auch, dass Russland dafür zur Rechenschaft gezogen werden müsse.
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Rune Weichert
Die heftige Kritik eines hochrangigen EU-Vertreters an Österreichs Abhängigkeit von russischem Gas sorgt für diplomatische Spannungen. Martin Selmayr, der Vertreter der Europäischen Kommission in Wien, hatte die österreichischen Gas-Zahlungen an das kriegsführende Russland als "Blutgeld" bezeichnet. Der deutsche EU-Diplomat werde zu einem Gespräch in das Außenministerium in Wien zitiert, gibt eine Sprecherin des Ministeriums bekannt.
Österreich bezog zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 79 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Der Anteil sank bis zum Oktober des Vorjahres auf 17 Prozent. In den vergangenen Monaten lagen die Werte jedoch wieder deutlich höher. Im Juli waren es laut dem Klimaschutzministerium 66 Prozent.
Selmayr hatte am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien kritisiert, dass Österreich auf diese Weise Russlands Krieg finanziere, und dass es dagegen keine Proteste gebe. Als reiches Land könne Österreich wie andere Staaten ohne russisches Gas auskommen, meinte er. Österreichs Europaministerin Karoline Edtstadler von der konservativen ÖVP bezeichnet die Kritik als "völlig einseitig" und verweist auf Österreichs laufende Bemühungen. Die Regierung plant, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen.
Österreich bezog zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 79 Prozent seiner Gasimporte aus Russland. Der Anteil sank bis zum Oktober des Vorjahres auf 17 Prozent. In den vergangenen Monaten lagen die Werte jedoch wieder deutlich höher. Im Juli waren es laut dem Klimaschutzministerium 66 Prozent.
Selmayr hatte am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien kritisiert, dass Österreich auf diese Weise Russlands Krieg finanziere, und dass es dagegen keine Proteste gebe. Als reiches Land könne Österreich wie andere Staaten ohne russisches Gas auskommen, meinte er. Österreichs Europaministerin Karoline Edtstadler von der konservativen ÖVP bezeichnet die Kritik als "völlig einseitig" und verweist auf Österreichs laufende Bemühungen. Die Regierung plant, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen.
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Mirjam Bittner
Der US-Außenminister Antony Blinken besichtigt am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs von den USA gespendete Überwachungsdrohnen und gepanzerte Fahrzeuge bei Kiew. "Für die ukrainischen Grenztruppen und die Polizei – mit Bewunderung für Ihren außergewöhnlichen Mut und den Dienst für Ihr Land und unsere Partnerschaft", schreibt Blinken in ein Gästebuch, meldet der Nachrichtensender CNN. Zudem habe er ein Minenräumungszentrum besucht.
Auf der Plattform X, früher Twitter, zeigt sich der Diplomat vor dem Hintergrund gepanzerter Fahrzeuge. Dem ukrainischen Zivilschutz zufolge sind 30 Prozent oder 174.000 Quadratkilometer des Staatsgebiets mit Minen und Kampfmittelresten belastet.
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Rune Weichert
US-Außenminister Antony Blinken würdigt bei einem Besuch in der ukrainischen Region Tschernihiw die Widerstandskraft der Ukrainer angesichts des russischen Angriffskrieges. Bei der Besichtigung eines von russischen Truppen während deren Besatzung zum Gefängnis umfunktionierten Schulkellers in dem Ort Jagidne sagt Blinken, das Gebäude erzähle eine Geschichte, "die wir immer und immer wieder gesehen haben". "Aber wir sehen auch etwas anderes sehr Eindringliches: die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes."
Laut Blinken ist derzeit fast ein Drittel des ukrainischen Territoriums vermint oder von anderen Sprengsätzen betroffen. Aber die Ukrainer kämen zusammen, um die Sprengsätze und Minen "loszuwerden und das Land buchstäblich zurückzugewinnen", sagt Blinken.
Laut Blinken ist derzeit fast ein Drittel des ukrainischen Territoriums vermint oder von anderen Sprengsätzen betroffen. Aber die Ukrainer kämen zusammen, um die Sprengsätze und Minen "loszuwerden und das Land buchstäblich zurückzugewinnen", sagt Blinken.
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Rune Weichert
Der russische Präsident Wladimir Putin wird sich beim G20-Gipfel am Wochenende nicht per Videobotschaft zu Wort melden. Es gebe keine Pläne für einen Videoauftritt Putins bei dem Treffen in Neu Delhi, sagt sein Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Außenminister Sergej Lawrow als Leiter der russischen Delegation werde "alle Arbeit machen". Putin, gegen den ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) vorliegt, hatte sich bereits im August beim Gipfeltreffen der fünf Brics-Staaten in Südafrika von seinem Außenminister vertreten lassen. Damals meldete er sich jedoch per aufgezeichneter Videobotschaft zu Wort, in der er den Westen für den Ukraine-Konflikt verantwortlich machte.
Tiefe Meinungsverschiedenheiten über die russische Offensive in der Ukraine, den Ausstieg aus fossilen Energien und die Umschuldung dürften auch das Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20 beherrschen.
Tiefe Meinungsverschiedenheiten über die russische Offensive in der Ukraine, den Ausstieg aus fossilen Energien und die Umschuldung dürften auch das Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20 beherrschen.
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Rune Weichert
Die USA haben am Mittwoch angekündigt, der Ukraine Uranmunition zu liefern. Doch diese sind umstritten. Warum, erklärt Ihnen meine Kollegin Christine Leitner:
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Mirjam Bittner
Die europäischen Hilfszusagen für die Ukraine summieren sich nach Zahlen des Instituts für Weltwirtschaft Kiel inzwischen auf 156 Milliarden Euro. Die Summe liege damit mehr als doppelt so hoch wie die Zusagen der USA von weniger als 70 Milliarden, berichtet das IfW in seinem "Ukraine Support Tracker".
Für die Zusagen aus Europa zählt das Institut versprochene Mittel der Europäischen Union, ihrer Mitgliedsstaaten und von Nicht-EU-Staaten wie Großbritannien oder Norwegen zusammen.
„Es ist bemerkenswert, wie schnell Europa zu einem dauerhaften, mehrjährigen Unterstützungsprogramm für die Ukraine übergegangen ist. Im Vergleich dazu hinken die USA nun deutlich hinterher, da sie in den letzten Monaten keine nennenswerten neuen Zusagen gemacht haben.“Christoph Trebesch, der für den Ukraine Support Tracker zuständige Teamleiter des IfW
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Mirjam Bittner
Gleichzeitig kritisiert der Kreml die gestern bekannt gewordene Entscheidung der USA, 5,4 Millionen Dollar (5,03 Millionen Euro) aus eingefrorenen russischen Guthaben an die Ukraine zu überweisen. Jedwede Beschlagnahme russischer Vermögen, ob privat oder staatlich, sei "illegal". Dies werde rechtliche Konsequenzen haben, sagt Peskow.
US-Außenminister Antony Blinken hatte den Transfer am Vortag bei einem Besuch in Kiew bekannt gegeben. Die Beträge aus dem eingefrorenen Vermögen russischer Oligarchen sollen für ukrainische Veteranen ausgegeben werden.
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Mirjam Bittner
Der Kreml verweist nach der US-Entscheidung zur Lieferung von Uranmunition an die Ukraine auf die damit verbundenen Gesundheitsgefahren für Soldaten und Zivilisten. Dies sei eine "sehr schlechte Nachricht", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der Einsatz solcher Munition in der Vergangenheit habe zu einem "ungezügelten Anstieg" von Krebserkrankungen geführt. Für einen solchen Anstieg der Krebsfälle trügen künftig die USA die Verantwortung.
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Kreml verurteilt geplante Lieferung von Uranmunition
Mirjam Bittner
Die ukrainischen Streitkräfte gewinnen nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei ihrer Gegenoffensive weiter an Boden. Die Armee rücke zwar nicht so schnell vor wie erhofft, sagt Stoltenberg. Sie erziele aber Geländegewinne von etwa hundert Metern pro Tag. "Das beweist, wie wichtig unsere Unterstützung ist", so der Nato-Chef weiter. Diese müsse fortgesetzt werden. Die Nato-Staaten unterstützen Kiew bei der Gegenoffensive mit Waffenlieferungen, darunter Kampfpanzer und gepanzerte Fahrzeuge.
„Wir müssen der Ukraine nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zur Seite stehen.“Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
Bei ihrer Gegenoffensive hatte die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen eine wichtige russische Verteidigungslinie in der Region Saporischschja im Süden des Landes durchbrochen. Kiew räumt jedoch ein, dass die im Juni begonnene Offensive langsamer vorankommt als erwartet.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Juli mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj . Petras Malukas / AFP
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Mirjam Bittner
Russland setzt nach britischer Einschätzung seine Propagandakampagne in der Ukraine fort, stößt dabei aber auch auf Hindernisse. Das russische Staatsfernsehen habe am Montag eine Niederlassung in der besetzten ostukrainischen Region Donezk eröffnet, teilt das britische Verteidigungsministerium bei X (vormals Twitter) mit. Der Sender Rossija 1 informiere nun in Lokalsendungen über die russische Sicht auf den Krieg.
Die Briten schreiben in ihrem täglichen Update, dass das Staatsfernsehen WGTRK mehr als ein Jahr gebraucht habe, um die Ankündigung umzusetzen. "Das lag mit ziemlicher Sicherheit daran, dass örtliche Techniker die Arbeit verweigert haben." Wahrscheinlich seien Sympathisanten mit den nötigen Fähigkeiten von der Krim, aus Luhansk oder anderen Orten geholt worden.
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Mirjam Bittner
Russland hat nach eigenen Angaben fünf ukrainische Drohnen abgeschossen. Bei den Angriffen in der Region um Moskau sowie auf Städte im Westen und Südwesten des Landes sei ein Mensch verletzt worden, teilt das russische Verteidigungsministerium mit.
Demnach wurde eine Drohne in der rund 60 Kilometer südöstlich von Moskau gelegenen Stadt Ramenskoje abgeschossen. Nach Angaben der örtlichen Behörden explodierte sie im fünften Stock eines Wohngebäudes. Dabei seien die Fenster von fünf Wohnungen zerstört und vier Fahrzeuge beschädigt worden.
Zwei weitere Drohnen wurden nach russischen Angaben in der Stadt Rostow am Don im Südwesten des Landes abgeschossen. Eine von ihnen ging laut Gouverneur Wassili Golubew im Stadtzentrum nieder. Dabei sei ein Mensch verletzt worden. Der Einschlagsort lag rund 500 Meter vom Armee-Hauptquartier entfernt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Ein zweistöckiges Gebäude und mehrere geparkte Fahrzeuge wurden beschädigt.
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Mirjam Bittner
Zum vierten Mal innerhalb von fünf Tagen hat Russland ukrainischen Angaben zufolge das Gebiet um den Donauhafen Ismajil angegriffen. Bei den dreistündigen nächtlichen Attacken seien zivile und Hafeninfrastruktur sowie ein Fahrstuhl und ein Verwaltungsgebäude beschädigt worden, teilt der Regionalgouverneur von Odessa, Oleg Kiper, bei Telegram mit. Ein Lastwagenfahrer sei leicht am Bein verletzt worden.
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Mirjam Bittner
Fritten, die verbinden: Bei seinem Besuch in Kiew spricht US-Außenminister Antony Blinken mit Präsident Selenskyj – und er trifft sich mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba bei McDonald's.
Dmytro Kuleba (l), Außenminister der Ukraine, spricht mit Antony Blinken, Außenminister der USA. Brendan Smialowski/Pool AFP/AP/dpa
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DPA · AFP
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