Die USA wollen Beweise für die Existenz illegaler Waffensysteme im Irak und für dessen Kontakte zu Terroristen liefern, nachdem die UN-Inspektionen bislang keinen «schlagenden Beweis» erbracht haben. Danach dürfte Washington den Entwurf für eine zweite Resolution für einen Militärschlag gegen Bagdad einbringen.
Großbritannien
hat den USA seine uneingeschränkte Unterstützung bei einem Militärschlag zugesagt. Es bevorzugt eine zweite Resolution, besteht aber wahrscheinlich nicht darauf.
Dagegen sieht
Russland
zurzeit noch keinen Grund für den Abbruch der Inspektionen und eine gewaltsame Entwaffnung des Irak. Moskau will aber letztlich seine guten Beziehungen zu Washington nicht aufs Spiel setzen.
China
ist schon wegen seiner Nicht-Interventionspolitik gegen einen Militärschlag. Die USA könnten Peking aber vielleicht mit Zugeständnissen auf anderen Gebieten auf ihre Seite ziehen.
Frankreich
hat sich entschieden gegen einen derzeitigen Angriff auf Bagdad geäußert. Allerdings vermied Präsident Jacques Chirac ein generelles Nein zum Irak-Krieg.
Die anderen zehn Ratsmitglieder haben kein Vetorecht und könnten Washington zu der erforderlichen Stimmenzahl - wenigstens 9 der 15 möglichen - verhelfen.
Deutschland
ist das einzige Mitglied des Sicherheitsrates, das einem Militärschlag - mit oder ohne UN-Mandat - schon vor der Abstimmung ein klares Nein entgegengesetzt hat.
Angola, Bulgarien, Chile, Guinea, Kamerun und Mexiko
sind für die Fortsetzung der Irak-Inspektionen, könnten aber aus wirtschaftlichen Überlegungen dem Druck aus Washington nachgeben.
Spanien
hat Washington bereits die Nutzung seiner militärischen Stützpunkte zugesagt und wird wohl kein zweites UN-Mandat verlangen.
Pakistan
liegt wegen seiner moslemischen Bevölkerung an einer diplomatischen Lösung. Allerdings ist es auch auf die finanzielle Hilfe der USA angewiesen.
Syrien
lehnt einen Schlag gegen Bagdad als ungerechtfertigt ab, hat sich aber nicht auf ein «Nein» festgelegt.