US-Vorwahlen Hattrick für Barack Obama

Im parteiinternen Rennen der US-Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei rückt Barack Obama näher an die führende Hillary Clinton. Obama hat die Vorwahlen in den Staaten Washington, Nebraska und Louisiana für sich entschieden. Aber Hillary Clinton hat bereits eine Gegenstrategie entwickelt.

Die Obama-Wellte rollt offenbar weiter. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten hat der Senator aus Illinois am Samstag seine Konkurrentin Hillary Clinton in den Staaten Washington, Nebraska und Louisiana deutlich geschlagen.

Damit kann Obama bei der Zahl der Delegierten, die auf dem Nominierungsparteitag im Sommer voraussichtlich für ihn stimmen werden, deutlich aufholen. Nach einer vorläufigen Zählung des US-Nachrichtensenders CNN entfallen auf Clinton derzeit 1100 Delegiertenstimmen, 1039 auf Obama. Für die Kandidatur sind mindestens 2025 Stimmen nötig. Mit den Erfolgen konnte Obama seinen Rückstand weiter verringern.

In der vergangenen Woche hatten am so genannten "Super Tuesday" Vorwahlen in mehr als 20 US-Bundesstaaten stattgefunden. Obama hatte dabei zwar mehr Staaten gewonnen als Clinton. Die Senatorin aus New York konnte dagegen große Staaten mit vielen Delegiertenstimmen wie Kalifornien für sich entscheiden.

Breite Unterstützung der Afroamerikaner

Die Siege in Washington und Nebraska fielen für den Demokraten Obama mit etwa zwei Dritteln der Stimmen deutlich aus. Auf den Jungferninseln, wo es drei Delegiertenstimmen gibt, bekam er sogar fast 90 Prozent.

Etwas knapper war das Rennen in Louisiana: Nach der Auszählung von der Hälfte aller Stimmen konnte Obama dort 57 Prozent holen. Wie bereits in Alabama, Georgia und South Carolina bekam der schwarze Politiker breite Unterstützung von afroamerikanischen Wählern.

Am "Superdienstag" hatten sich weder Clinton noch Obama klar absetzen können. Weil der Abstand bei der Zahl der Delegiertenstimmen zwischen beiden so gering ist, ist jede Vorwahl von Bedeutung. Am Samstag waren in den drei Staaten insgesamt 158 Delegiertenstimmen der Demokraten zu erringen. Im Staat Washington allein waren es 78. Am Sonntag folgt eine weitere Abstimmung in Maine. Am Dienstag wird an der Ostküste gewählt: in der Hauptstadt Washington, in Maryland und Virginia.

Clinton setzt auf die großen Staaten

Auch für die nächste Vorwahl zeigte sich Obama siegessicher. "Wir haben in Louisiana, in Nebraska, in Washington gewonnen, wir haben im Norden und im Süden und in der Mitte gewonnen. Ich glaube, dass wir auch in Virginia am Dienstag siegen werden, wenn Sie bereit sind, für eine Veränderung zu stehen," sagte Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung in Richmond, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Virginia. "Heute sind Wähler von der Westküste über die Golfküste bis zur Mitte Amerikas aufgestanden und haben gesagt: 'Ja, wir können es schaffen'", fügte er hinzu.

Für die kommenden Vorwahlen haben sich Clinton und Obama nach einem Bericht der "Washington Post" für unterschiedliche Strategien entschieden: Während der schwarze Senator vor allem in kleineren Staaten Delegiertenstimmen sammeln wolle, setze Hillary Clinton vor allem auf Siege in einigen wenigen große Staaten.

AP · DPA · Reuters
AP/DPA/Reuters