Corona-Regeln US-Gericht kippt Maskenpflicht in Zügen und Flugzeugen – Biden-Sprecherin nennt Urteil "enttäuschend"

Corona-Regeln: US-Gericht kippt Maskenpflicht in Zügen und Flugzeugen – Biden-Sprecherin nennt Urteil "enttäuschend"
Sehen Sie im Video: US-Bundesrichterin hebt Corona-Maskenpflicht in Zügen und Flugzeugen auf.




Die Maskenpflicht in öffentlichen US-Verkehrsmitteln und Flugzeugen wird vorerst nicht durchgesetzt. "Die Verkehrssicherheitsbehörde TSA wird ihre Sicherheitsrichtlinien und den Notfallzusatz, der das Tragen von Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und an Verkehrsknotenpunkten vorschreibt, derzeit nicht durchsetzen", sagte am Montag ein Beamter der Regierung von US-Präsident Joe Biden. Ein Bundesgericht in Florida hatte zuvor entschieden, dass die Anordnung der Maskenpflicht rechtswidrig sei. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte in der vergangenen Woche die Maskenpflicht für Reisende in Flugzeugen, Zügen, Taxis, bei Fahrgemeinschaften und an Verkehrsknotenpunkten angesichts steigender Corona-Infektionszahlen um 15 Tage verlängert.
In den USA gilt wohl künftig keine Corona-Maskenpflicht mehr in Zügen und Flugzeugen. Eine Richterin kam zu dem Schluss, die Gesundheitsbehörde habe mit diesen Corona-Regeln ihre Befugnisse überschritten.

Eine Bundesrichterin in den USA hat die landesweite Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln für rechtswidrig erklärt und aufgehoben. Richterin Kathryn Kimball Mizelle aus Tampa im Bundesstaat Florida erklärte am Montag, die Gesundheitsbehörde CDC habe mit der Maskenpflicht ihre Befugnisse überschritten. Zunächst unklar blieb, ob das US-Justizministerium gegen den Beschluss der Richterin Berufung einlegen wird.

Mizelle führte zur Begründung auch an, dass die CDC ihre Verordnung der Maskenpflicht nicht angemessen begründet habe. Die Maskenpflicht galt unter anderem für Flugzeuge, Züge, U-Bahnen und Busse. Sie war von der CDC Anfang Februar 2021 eingeführt und erst kürzlich angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen bis mindestens zum 3. Mai verlängert worden.

Jen Psaki nennt Entscheidung "enttäuschend"

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, nannte die Entscheidung der Richterin "enttäuschend". Sie verwies darauf, dass die CDC weiterhin das Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr "empfiehlt". Das Justizministerium gab zunächst keine Stellungnahme ab. Es wäre für eine mögliche Anfechtung der richterlichen Entscheidung zuständig.

Die Verkehrssicherheitsbehörde TSA kündigte an, dass sie die bisherigen Direktiven zum Tragen von Masken im öffentlichen Verkehr vorerst für gegenstandslos halte und nicht mehr umsetzen werde. Mehrere US-Fluglinien teilten ihrerseits mit, dass das Maskentragen zumindest auf ihren Inlandsflügen nun nicht mehr vorgeschrieben sei. Dies gelte ab "sofort" für die Passagiere wie das Personal, erklärte etwa ein Sprecher von United Airlines. 

Corona-Maskenpflicht in USA unter Druck

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte sich zuletzt zunehmend mit Forderungen konfrontiert gesehen, die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr zu lockern oder aufzuheben. Parlamentarier der oppositionellen Republikaner, rund 20 von den Republikanern regierte Bundesstaaten sowie eine Reihe von Fluggesellschaften hatten dies gefordert.

tkr/DPA