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Die Morgenlage Nach dem Ramelow-Vorschlag: So geht es in Thüringen weiter

Bodo Ramelow (Linke) informiert nach einem Treffen von Rot-Rot-Grün mit der CDU im Landtag über die Gespräche
Bodo Ramelow (Linke) informiert nach einem Treffen von Rot-Rot-Grün mit der CDU im Landtag über die Gespräche. Die frühere Thüringer Regierungschefin Lieberknecht ist als neue Ministerpräsidentin im Gespräch - allerdings soll sie die Landesregierung nur übergangsweise bis zu einer baldigen Neuwahl führen
© Michael Reichel / DPA
Thüringer Parteien sprechen über Wege aus der Regierungskrise +++ Hochwasser in Großbritannien – eine Tote +++ Weinstein-Prozess nähert sich dem Ende +++ Die Lage am Dienstag.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und liebe Leser,

Nach der umstrittenen Ministerpräsidentenwahl steckt Thüringen in einer politischen Krise. Wie kann eine Regierung ins Amt kommen, ohne von AfD-Stimmen abhängig zu sein? Ex-Ministerpräsident Ramelow macht einen ungewöhnlichen Vorschlag. Ist es der Befreiungschlag?

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Parteien in Thüringen beraten über Ramelow-Vorschlag

Bodo Ramelow schlägt seine Vorgängerin Christine Lieberknecht (CDU) als Übergangsministerpräsidentin von Thüringen vor. "Ich schlage eine technische Regierung vor, die aus drei Ministerinnen und Ministern besteht", sagte Ramelow nach einem Treffen von Linken, CDU. SPD und Grünen in Erfurt. Demnach soll Lieberknecht das Amt gemeinsam mit einem Justizminister, einer Finanzministerin und einem Staatskanzlei-Chef 70 Tage lang bekleiden und "den Auftrag wieder an die Bürger" geben, wie Ramelow sagte.

Lieberknecht soll also den Weg für Neuwahlen ebnen. Dem Vorschlag dürfte die CDU sich kaum verweigern können. Die Parteigremien sollen nun beraten, ob Lieberknecht, die eigentlich mit der Landtagswahl Ende Oktober der aktiven Politik den Rücken kehren wollte, die Scherben nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit den Stimmen von Liberalen, CDU und AfD zum Kurzzeitministerpräsidenten aufkehren könnte.

Fast hundert weitere Menschen in China an Coronavirus gestorben

Fast hundert weitere Menschen sind in China an der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie die Regierung in Peking mitteilte, wurden 98 neue Todesfälle registriert. Die offizielle Gesamtzahl der an den Folgen der Infektion verstorbenen Menschen in Festlandchina stieg damit auf 1868.

Hochwasser in Großbritannien – eine Tote

Das Hochwasser-Risiko in Großbritannien wird nach Experten-Ansicht noch Tage bestehen bleiben. Mehr als 1000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen, viele Straßen und Bahnstrecken waren gesperrt. Die Polizei entdeckte am Montag die Leiche einer 55-Jährigen, die am Vortag mit dem Auto nahe Tenbury Wells in der Grafschaft Worcestershire in die Wassermassen geraten war. 

Sturm "Dennis" hatte am Wochenende enorme Regenmengen mitgebracht. In einigen Regionen regnete es an einem Tag so viel wie sonst im Monatsdurchschnitt.

Ärzte und Psychologen werfen Briten Folter von Assange vor

Knapp 120 Ärzte und Psychologen fordern ein Ende "der psychologischen Folter und medizinischen Vernachlässigung" des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Er leide unter den Folgen des Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft und im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, schrieben die Experten in einem Brief, den die Medizin-Zeitschrift "The Lancet" veröffentlicht hat. Sollte der 48-Jährige in der Zelle sterben, dann sei er "effektiv zu Tode gefoltert worden", heißt es in dem Schreiben weiter. Assanges Gesundheitszustand ist seinen Anwälten zufolge schlecht.

Das wird heute wichtig:

Weinstein-Prozess auf der Zielgeraden

Im Prozess gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wegen mutmaßlicher Sexualverbrechen ziehen sich die Geschworenen am Dienstag (15.30 Uhr MEZ) zu ihren Beratungen zurück. Die zwölfköpfige Jury in New York muss entscheiden, ob der frühere Filmproduzent in fünf Anklagepunkten - darunter Vergewaltigung und erzwungener Oralsex - schuldig oder unschuldig ist. Die Beratungen darüber können mehrere Tage dauern. Bei einer Verurteilung droht Weinstein lebenslange Haft, über das Strafmaß würde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Kramp-Karrenbauer und Merz wollen über Führungswechsel bei CDU beraten

CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer führt heute Gespräche zur Vorbereitung des Führungswechsels in ihrer Partei. Geplant ist nach Angaben aus Parteikreisen zunächst ein Treffen mit dem früheren Fraktionschef Merz, der als Anwärter auf ihre Nachfolge gilt. Auch mit den weiteren Aspiranten - Bundesgesundheitsminister Spahn und NRW-Ministerpräsident Laschet - will Kramp-Karrenbauer noch in Einzelgesprächen beraten. Die Parteichefin will ausloten, wie der Führungswechsel in ihrer Partei möglichst reibungslos vollzogen werden kann.

Präsident Macron stellt Strategie gegen Islamismus vor

Frankreichs Präsident Macron will sich heute zum Kampf gegen Islamismus und Ghettobildung äußern. In Mülhausen im Elsass besucht der Staatschef ein  Brennpunktviertel und trifft dort Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Macron hat eine "republikanische Wiedereroberung" von Vierteln angekündigt, in denen Islamisten viel Einfluss haben. Frankreich wird seit 2015 durch eine Serie islamistischer Anschläge mit mehr als 250 Toten erschüttert.

Champions League: BVB empfängt Paris Saint-Germain

Borussia Dortmund hat zum Auftakt K.O.-Runde der Champions League Paris Saint-Germain zu Gast. Dabei kommt es zu einem Wiedersehen mit Ex-Trainer Thomas Tuchel, der in Dortmund beurlaubt wurde. Anpfiff ist um 21 Uhr (im TV bei DAZN oder im stern-Liveticker). Dann fällt die Vorentscheidung, ob der Tabellendritte der Bundesliga das Zeug dazu hat, ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen. Mit Paris wartet eine internationale Spitzentruppe - die allerdings den Neu-Dortmunder Erling Haaland kennenlernen darf.

tkr / anb DPA AFP

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