Guten Morgen, liebe Leserinnen und liebe Leser,
die USA haben einen traurigen Rekord aufgestellt. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität fielen dem Coronavirus binnen eines Tages 1169 Menschen zum Opfer – so viele wie in keinem anderen Land zuvor. Bisher hatte Italien die meisten Todesfälle (969) innerhalb von 24 Stunden verzeichnen müssen. Die Auswirkungen der Krise treffen auch den US-Arbeitsmarkt hart. Demnach hat sich Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld in der Woche bis zum 28. März von 3,3 Millionen auf nunmehr 6,65 Millionen etwa verdoppelt, teilte das US-Arbeitsministerium mit.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Giffey plant anderen Berechnungsmodus bei Elterngeld
Werdende oder frischgebackene Eltern sollen wegen der Corona-Krise keine Abstriche beim Elterngeld hinnehmen müssen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) strebt dafür eine Änderung im Berechnungsmodus an, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Grundlage für die Höhe des Elterngeldes ist normalerweise das durchschnittliche Nettoeinkommen der letzten zwölf Monate vor der Geburt. Bei Müttern und Vätern, die das Elterngeld jetzt oder demnächst beantragen und wegen der Krise Einkommenseinbußen hinnehmen müssen, sollen die entsprechenden Monate nicht mit in die Berechnung einfließen, weil das die Elterngeldhöhe negativ beeinflussen würde.
Bürger sollen an Ostern auch auf größere Tagesausflüge verzichten
Zur Eindämmung des Coronavirus sollen die Menschen in Deutschland über die Osterferien auch auf Tagesausflüge zu weiter entfernten touristischen Zielen verzichten. Das geht aus dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern hervor, wie ein Regierungssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur erläuterte. Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten hatten am Mittwoch dazu aufgefordert, auch zu Ostern private Reisen generell zu unterlassen. Dies gelte auch für "überregionale tagestouristische Ausflüge".
Dieser ergänzende Hinweis solle verdeutlichen, auch Ausflüge mit oder zu Bekannten und Verwandten zu vermeiden, die mit einer Rückkehr am selben Tag enden, sagte der Regierungssprecher.
USA verzeichnen weltweite Höchstzahl von Corona-Toten binnen eines Tages
In den USA ist die bislang weltweit höchste Zahl von Todesfällen durch das neuartige Coronavirus binnen 24 Stunden innerhalb eines Landes verzeichnet worden. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore wurden zwischen Mittwoch 20.30 Uhr US-Ostküstenzeit und der gleichen Uhrzeit am Donnerstagabend 1169 weitere Todesfälle registriert. Der traurige Rekord war bislang von Italien mit 969 verzeichneten Corona-Toten am 27. März gehalten worden.
Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Donnerstagabend 5926 Todesopfer in den USA. Laut den Prognosen der US-Regierung könnten in den USA zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben. Die weltweit meisten verzeichneten Todesopfer der Pandemie gibt es aber weiterhin in Italien (13.915), gefolgt von Spanien (10.003) und den Vereinigen Staaten.
ARD-"Deutschlandtrend": Deutsche mit Bundesregierung zufriedener als je zuvor
In Zeiten der Corona-Krise sind die Deutschen dem neuen ARD-"Deutschlandtrend" zufolge mit der Bundesregierung mehr einverstanden als je zuvor: 63 Prozent sind mit der Arbeit der Koalition aus Union und SPD sehr zufrieden oder zufrieden, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage heißt. Das sind 28 Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat.
Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 34 Prozent der Befragten ihre Stimme der Union geben. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch vor einem Monat. Die SPD käme unverändert auf 16 Prozent. Die AfD landet bei zehn Prozent (minus zwei im Vergleich zum Vormonat). Die FDP verliert einen Prozentpunkt und landet bei fünf Prozent. Die Linke würde Prozent der Befragten wählen (minus zwei). Die Grünen landen in der Sonntagsfrage bei 22 Prozent (minus eins).
Lage am US-Arbeitsmarkt verschlechtert sich
Wegen der Zuspitzung der Corona-Krise in den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erneut dramatisch angestiegen. Ihre Zahl hat sich in der Woche bis 28. März von 3,3 Millionen auf nunmehr 6,65 Millionen etwa verdoppelt, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Erstanträge in der Vorwoche war bereits die höchste seit Beginn der Erfassung der Daten gewesen, nun gibt es einen neuen Rekord. Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Sie deuten inzwischen auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-Krise hin.
Deutschland will Erntehelfer einfliegen
Angesichts drohender Engpässe in der Landwirtschaft sollen 80.000 ausländische Saisonkräfte unter strengen Auflagen nach Deutschland eingeflogen werden. Um beim Ernten und anderen dringenden Feldarbeiten zu helfen, können im April und Mai je 40.000 Menschen kommen. Ergänzend sollen aus dem Inland möglichst jeweils 10.000 Helfer gewonnen werden - etwa Arbeitslose, Studierende, Asylbewerber oder Kurzarbeiter wegen der Corona-Krise. Auf entsprechende Pläne verständigten sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Donnerstag. Darum war wegen kürzlich verhängter Einreiseverbote an den Grenzen gerungen worden.
Das wird heute wichtig:
EU-Außenminister beraten über Rückholaktion für gestrandete Urlauber
Die EU-Außenminister beraten am Freitag in einer Video-Konferenz über die laufenden Rückholaktionen für wegen der Corona-Krise im Ausland gestrandete Urlauber (11.00 Uhr). EU-Vertreter gehen davon aus, dass sich weiter 250.000 europäische Bürger im Ausland befinden, nachdem in den vergangenen Wochen bereits 350.000 zurückgeholt wurden. Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten bisher in rund 4400 Fällen bei Rückholaktionen unterstützt.
Weiteres Thema der Beratungen ist die Unterstützung von Drittländern mit weniger leistungsfähigen Gesundheitssystemen im Kampf gegen die Pandemie. Darüber hinaus wollen die Minister auch ihr Vorgehen gegen Falschinformationen und Propaganda in der Krise abstimmen.
Mädchen betäubt und missbraucht - Richter wollen Urteil sprechen
In einem Prozess um den sexuellen Missbrauch zuvor betäubter Mädchen soll am Bochumer Landgericht (11.00 Uhr) das Urteil gesprochen werden. Angeklagt ist ein Briefzusteller aus der Ruhrgebietsstadt Datteln. Dem 55-jährigen Deutschen wird vorgeworfen, zahlreichen Mädchen heimlich Beruhigungsmittel verabreicht zu haben, um sie anschließend zu missbrauchen. Außerdem soll er sie bei den Übergriffen gefilmt haben. Die Staatsanwaltschaft hat 13 Jahre Haft und eine anschließende Sicherungsverwahrung beantragt - zum Schutz der Allgemeinheit. Der Prozess fand zum Schutz der Kinder fast komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Clubchefs der Handball-Bundesliga beraten über Corona-Krise
Die Clubchefs der 18 Handball-Bundesligisten werden in einer weiteren Videokonferenz (10.30 Uhr) wahrscheinlich die Aussetzung des Spielbetriebs verlängern. Wegen der Corona-Krise finden derzeit bis Ende April keine Partien in der HBL statt. Das Ziel der Verantwortlichen ist eine Fortsetzung der Saison ab Mitte Mai, so dass sie bis Ende Juni beendet werden könnte.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in den Tag! Bleiben Sie gesund!
Ihre stern-Redaktion