Während sich vor allem Grüne und FDP kabbeln, übt sich die SPD in demonstrativer Zurückhaltung. Eine gewinnbringende Strategie?
Dass Streit und Selbstbeschäftigung eher weniger gut beim Wahlvolk ankommen, hat die SPD schmerzlich erfahren. Nach der Bundestagswahl 2017 wähnte sich die "Streitlustige Partei Deutschlands", wie Kommentatoren seinerzeit unkten, in einer existenziellen Krise. "In der womöglich tiefsten seit 1949", hieß es später in einer 108-seitigen Analyse des historischen Wahldesasters, deren Überschrift sowohl Mahnung als auch selbsterklärtes Ziel war: "Aus Fehlern lernen".